Babyrochen vor Mallorca ausgewildert

Veröffentlicht am : 14. November 2020
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Am 16. Juni 2020 hatten wir darüber berichtet, daß die Fundacion Marilles ein Projekt zur Aufzucht und Auswilderung von Babyhaien und –rochen in Angriff genommen hat. Dabei sollten Fischer, die in ihren Netzen Eier dieser beiden Fischarten als Beifang finden, diese in der Auffangstation in Puerto Andratx abgeben. Das geschah in der Zwischenzeit auch und die ersten Babyrochen sind so groß geworden, daß sie am 9. November 2020 vor Mallorca ausgewildert werden konnten. Marilles schreibt hierzu in ihrer Meldung folgendes:

„Am 9. November erreichte die Vereinigung Cayume eines der Hauptziele des Projekts "Eggcase 2020": die Freilassung von Stachelrochen, die aus Eiern geschlüpft sind, die als Beifang beim Fischen gefunden wurden.

Seit letztem Juni arbeitet Cayume an der Bergung von Rochen- und Haifischeiern aus dem unbeabsichtigten Fischfang durch die enge und unerlässliche Zusammenarbeit mit den Fischern der Zunft von Puerto de Andratx. Die gewonnenen Eier werden während der Entwicklung des Projekts bebrütet und vom technischen Team des Projekts kontrolliert.

Das Team von Cayume tauchte in ein sandiges Gebiet in den Gewässern von Cala d'Egos (Andratx), um 6 Babyrochen auszusetzen. Es handelte sich um zwischen 25 und 50 Tage alte Individuen von 3 verschiedenen Arten: Nagelrochen (Raja clavata), Spiegelrochen (R.miraletus) und Fleckenrochen (R.montagui).

Nach der Freilassung überprüfte das Team, ob sich die kleinen Tierchen vollständig im Sand vergruben, um sich zu tarnen, was für ihre korrekte Anpassung an die Umgebung erforderlich ist.

Claudia Pich, Biologin aus Cayume, meint dazu: "Die Freilassung der ersten Rochen zeigt die Durchführbarkeit dieses auf den Balearen geförderten Pilotprojekts zum Schutz der Meere. Auf der anderen Seite kann die Bekanntmachung des Projekts dazu beitragen, das Bewusstsein für die ökologische Bedeutung von Haien und Rochen zu schärfen, einer Gruppe von Meerestieren, die sehr bedroht und wenig bekannt sind".

Derzeit hat das Projekt mehr als siebzig Eier von verschiedenen Arten von Elasmobranchien erhalten, die auf den Balearen leben. Am Ende des Zyklus, letztes Wochenende, wurden die ersten Exemplare, die aus diesen Eiern geboren wurden, wieder ins Meer entlassen.

Das Projekt "Eggcase2020" wird dank der Zusammenarbeit mit der Regierung der Balearen durchgeführt, die der Vereinigung die Einrichtungen des Labors für Meeresforschung und Aquakultur (LIMIA) zur Verfügung stellt, ein Meeresforschungszentrum, das zur Generaldirektion für Fischerei und Meeresumwelt des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung gehört. Das Projekt wird dank der Finanzierung durch die Marilles Foundacion weiter entwickelt.

Die Vereinigung Cayume ist eine gemeinnützige Organisation für das Studium und die Erhaltung der marinen Biodiversität, die auf der Insel Mallorca von einer multidisziplinären Gruppe junger Menschen gegründet wurde, die ihre Tätigkeit mit dem Projekt "Eggcase 2020" begann. Ein innovatives Projekt auf den Balearen, das sich auf den Schutz und die Erholung einer Gruppe hochgradig gefährdeter Arten an unseren Küsten und auf der ganzen Welt, wie Rochen und Haie, konzentrieren soll.

Marilles ist eine private gemeinnützige Stiftung, die sich dafür einsetzt, die Balearen zu einem weltweiten Beispiel für den Schutz der Meere zu machen. Es handelt sich um einen langfristigen Fonds für die Erhaltung der Balearen, der für Spenden offen steht.“

Wie oben bereits verdeutlicht; Es handelt sich um ein Pilotprojekt dieser Art, welches dringend Nachahmer an anderen Orten des Mittelmeers sucht, damit seltene und bedrohte Fischarten wieder in ihre ursprüngliche Heimat zurück gelangen können.  6 Rochen hören sich wenig an und es sind auch nur wenige. Die Wissenschaftler und Aktivisten erhoffen sich aber für die Zukunft noch viel mehr Aktionen dieser Art.

Abschließend noch ein Video von der Auswilderung der Rochen.

T.G.

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