BALDEA veröffentlichte den Jahresbericht für 2020
Vor ein paar Tagen veröffentlichte BALDEA den Bericht über die Arbeit der Tierschutzorganisation im Jahre 2020.
Das auch auf Mallorca von der Corona-Pandemie geprägte Jahr 2020 begann mit erheblichen Verzögerungen er im Mai bzw. Juni konnten die freiwilligen Helfer in den Gemeinden Banyalbufar, Búger, Bunyola, Calvià, Deià, Esporles, Inca, Llubí, Mancor de la Vall, Sa Pobla,Sant Joan und Valldemossa wieder auf Katzenfang gehen, um die Tiere sodann einer Kastration zu unterziehen. Immerhin konnten 1350 Katzen kastriert und danach wieder freigelassen werden. Leider hatte sich in der Zwischenzeit, bedingt durch die Ausgangssperre die Population der Tiere ganz erheblich erhöht. Die Katzen befanden sich, so BALDEA, zu 99 % in einem recht guten Zustand, so daß kaum Tiere eingeschläfert werden mußten.
Das Sterilisationsmobil, welches von BALDEA schon seit einigen Jahren betrieben wurde, wie einige Mängel auf. So drang u.a. bei Regen Wasser ins Innere ein, was äußerst störend war. Dank der Stiftung Beatrice Ederer – Weber konnte nunmehr dieser Mangel repariert werden. Bei dieser Gelegenheit wurde das gesamte Fahrzeug gründlich überholt.
Das Katzenprojekt ist in weiten Teil ganz und gar abhängig vom persönlichen Engagement der freiwilligen Helfer. BALDEA stellt jedoch fest, daß es immer schwieriger wird, ausreichend Nachwuchs zu gewinnen, um irgendwann einmal sagen zu können: „Wir haben es geschafft und die Ausbreitung der Vermehrung der verwilderten Hauskatzen konnte gestoppt werden.“ Vielleicht findet sich der eine oder andere Leser dieses Artikels, der Lust und Zeit hat, um zu helfen.
In diesem Zusammenhang wurde die Rolle der Rathäuser kritisch betrachtet. Einige von ihnen haben im vergangenen Jahr überschnell „Natura Parc“ zum Einsammeln der Katzen gerufen , anstatt die Kastrationsaktion von BALDEA und deren Helfern tatkräftig zu unterstützen.
Das Schulprojekt, mit dem BALDEA Schülern die Tierschutzarbeit näher bringen möchte, konnte nur im Februar umgesetzt werden. Danach war es nicht mehr möglich, die Schulen zu besuchen, da das Virus hier einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Einstmals von BALDEA begonnen, macht nunmehr die Stadt Palma selbständig Werbung für das Adoptieren von Tierschutztieren. Hier bleibt zu hoffen, daß sich auch andere Gemeinden diesem Vorbild anschließen.
Hinsichtlich Tiermißhandlungen und –vernachlässigungen hat BALDEA eine Reihe von Informationen erhalten. Soweit dies personell möglich war, ist man den Fällen nachgegangen und hat ggf. Anzeigen erstattet. So in Algaida wurden Schweine stark vernachlässigt, Hunde in Felanitx, Llubí und Palma, Ponys in Selva und Esel in Palma. Die Vernachlässigungen traten insbesondere im Sommer auf, wo einzelne Tiere nicht genug Wasser bekommen hatten und kein Schutz vor der Sonne vorhanden war.
Bedingt durch die Pandemie gab es im vergangenen Jahr eine große Nachfrage nach Hunden. So konnten viele der von Ibiza nach Natura Parc verbrachten Hunde schnell in ein neues Zuhause vermittelt werden. Natura Parc hatte im Jahr 2019 das Tierheim in San Josep übernommen, was die Sorge schürte, daß darunter die Hunde leiden könnten. Trotz dieser Vermittlungserfolge befürchtet die Tierschutzorganisation, daß viele Hunde wieder im Tierheim landen werden, wenn die Menschen zum gewohnten Leben zurück kehren können. Aus Deutschland ist eine solche Tendenz bereits bekannt.
Abschließend betrachtet BALDEA die bekannt gewordenen Texte für eine Aktualisierung bzw. Erneuerung des Balearischen Tierschutzgesetzes aus dem Jahre 1992 äußerst kritisch. Die Entwürfe sind realitätsfern und teilweise auch kontraproduktiv. Darüber hinaus wird der hohe Grad von Bürokratie in den Entwürfen gerügt. Leider ist BALDEA auch nicht mehr an der Beratung von Texten beteiligt und deren Erfahrungen und deren Rat sind in der Verwaltung offenbar nicht mehr erwünscht.
M.S.
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