BALDEA zieht Bilanz über das Jahr 2019

Veröffentlicht am : 21. Juli 2020
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Am 8. Juli 2020 veröffentlichte die Dachorganisation der balearischen Tierschutzvereine BALDEA ihren Jahresbericht für das Jahr 2019.

Die Organisation selbst kümmert sich vordergründig um das permanente Problem der Straßenkatzen und konnte hier einen bisher noch nie da gewesenen Erfolg verzeichnen. Der Inselrat stellte erstmals Subventionen in Höhe von 244.000,00 € für die Kastration von Straßenkatzen zur Verfügung. Damit konnte das Vorhaben von BALDEA tatkräftig in Angriff genommen werden, daß die ortsansässigen Tierärzte auch die Straßenkatzen kastrierten, um die Population soweit wie möglich einzudämmen. So erfreulich die Bereitschaft zur Unterstützung seitens des Inselrates war, so unverständlich war es allerdings auch, daß einige Rathäuser die bereitstehenden Mittel nicht abgerufen haben. Mit kleineren Orten, in denen keine Tierärzte ansässig sind, konnte BALDEA Vereinbarungen abschließen, daß dort die Kastrationen im Sterilisationsmobil des Vereins erfolgen konnten.

Dank einer Spende einer deutschen Stiftung konnte 2019 im sogenannten Aufbewahrungsanhänger des Sterilisationsmobils eine Klima- und Heizungsanlage eingebaut werden, die im Sommer für Kühle und im Winter für Wärme sorgt. Diese ist notwendig, damit die Katzen nach der OP in einer wohltemperierten Umgebung aufwachen und sich bis zum Wideraussetzen aufhalten können.

Wie bereits in früheren Jahren war das Sterilisationsmobil auch in 2019 in verschiedenen Gemeinden tätig, um Kastrationen von Straßenkatzen vorzunehmen, so z.B. in Buger, Bunyola, Banyalbufar, Calvia, Deia, Esporles, inca, Llubi, Mancor de Vall, Sa Pobla, Sant Joan und Valldemossa. Insgesamt konnten so insgesamt 1200 Straßenkatzen kastriert werden. Damit konnte verhindert werden, daß ca. 5600 neue Katzen geboren werden. Inwieweit dies längerfristige Wirkung zeigt, bleibt abzuwarten, zumal der Inselrat kürzlich einen Regelungsentwurf zu den Straßenkatzen vorgelegt hat, der möglicherweise dem erzielten Erfolg eventuell im Wege stehen könnte.

Das Projekt „Einfangen – Sterilisieren – Aussetzen“ (CES) gibt es nunmehr seit 8 Jahren. Es war nicht immer einfach für BALDEA das Anliegen des Projektes zu vermitteln und eine Mitwirkung bzw. Duldung durch die Rathäuser zu erzielen. Mittlerweile ist es jedoch gelungen, die Verwaltungen vom Nutzen dieser Aktionen zu überzeugen.

Ebenfalls schon seit einigen Jahren betreibt BALDEA ein Schulprojekt zum Tierschutz. Damit sollen die Jüngsten qualifiziert an das Thema Tierschutz und die Achtung der Tierwelt heran geführt werden. Es ist leider nicht immer einfach, die Verantwortlichen von der Sinnhaltigkeit einer Tierschutzstunde zu überzeugen, doch 6 Gemeinen Mallorcas fanden diese Stunden im Jahr 2019 dann doch statt.

Seit längerem arbeitet das balearische Landwirtschaftsministerium an einem Gesetzesentwurf, der die Chippflicht von Haustieren regeln soll. BALDEA hat eine Reihe von Vorschlägen zu diesem Gesetzesentwurf eingebracht.

Auch 2019 wurde BALDEA von besorgten Bürgern und Touristen auf MIßstände im Tierschutz und Mißhandlungen von Tieren hingewiesen. Soweit es erforderlich und personell machbar war, hat der Verein diese Vorfälle vorgeprüfte und ggf. zur Anzeige gebracht. Dabei stand auch der Safari Zoo wieder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Anläßlich der Correbou in Formalutx war Beobachtungen zufolge im vergangen Jahr erstmals ein zahmer Stier durchs Dorf getrieben worden. Das Tier war aber aufgrund der Menschenmassen und des Lärms des Festes sichtlich irritiert. Das beflügelt die Bestrebungen, möglichst bald diesem Treiben ein endgültiges Ende setzen zu können. (Für dieses Jahr jedoch wird das nicht gelingen – d. Red.).

Darüber hinaus hat BALDEA im vergangenen Jahr auch Tierschutzvereine auf Ibiza beraten. Dort ging es darum daß Natura Parc das Tierheim von San Josep übernehmen sollte. Die dortigen Hunde sollten infolge dessen nach Mallorca gebracht werden. Da bei Natura Parc auf Mallorca hierfür nicht genug Platz vorhanden war, hat BALDEA dem Inselrat von Ibiza diese Bedenken vorgetragen. Eine abschließende Entscheidung des Inselrates ist noch nicht bekannt geworden.

BALDEA erklärt, daß man es sehr bedauert, daß die gegenwärtige Mitte – Links – Regierung zwar dem Natur- und Umweltschutz eine wichtige Rolle beimißt, dabei aber die Probleme der Haus- und Nutztiere weitgehend vergißt, obwohl auch dieser Teil des Schutzes der Tierwelt einen hohen Stellenwert hat.

Das Jahr 2020 wird ein problematisches Jahr werden. Aufgrund des Alarmzustandes konnte eine ganze Generation wild lebender Straßenkatzen nicht kastriert werden. Die Politik ist gegenwärtig vorrangig mit der Rettung des wirtschaftlichen Überlebens der Inselbevölkerung befaßt, was leider dazu führt, daß der Tierschutz ganz nach hinten rutscht.

F.S.

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