Bei einem Fest springt ein verängstigter Stier von einer Klippe und stirbt

Manche Feste in Spanien scheinen noch aus einem anderen Jahrhundert zu stammen und haben schreckliche Folgen. Dieses Wochenende (29. April 2023) haben wir ein neues Beispiel in Ontinyent in der Provinz Valencia erlebt. Ein Stier wurde während der Feierlichkeiten zu "el bou en corda" getötet.

Bei diesem Fest läuft ein Stier mit einem Seil gefesselt durch die Straßen der Gemeinde, während die Einheimischen ihn in einer Art Stierlauf führen. Eine Tradition, die auf das letzte Jahrhundert zurückgeht und die uns durch das, was in diesem Jahr geschehen ist, vielleicht zum Überdenken zwingt.

Bei einem der Tiere kam es zu einem tragischen Zwischenfall, als es an das Seil gebunden durch die Straßen der Stadt lief. Auf den Bildern kann man seine Müdigkeit und sogar seine Orientierungslosigkeit sehen, während die Nachbarn ihm zurufen, weiterzulaufen.

Die Situation veranlasste den sichtlich verängstigten Stier jedoch zu dem Entschluss, in gerader Linie zu die Straße entlang zu rennen und über eine kleine Mauer am Ende der Straße zu springen. Diese Mauer bildete die Grenze zu einer Schlucht in der Gemeinde. Der Stier stürzte dort hinunter und starb.

Auch auf Mallorca gibt es ein Fest mit ähnlichen, völlig veralteten Ritualen. Es nennt sich Correbou und findet jedes Jahr in Formalutx statt. Eine derartige Mauer mit einer dahinter liegenden Schlucht ist uns aus diesem Ort nicht bekannt. Der Stier wird aber auf einem Weg mit vielen Stufen abwärts geführt, was nach unserer Ansicht auch nicht ungefährlich ist. Schwere Unfälle sind aus den letzten Jahren aber nicht bekannt geworden.

F.S.