Cats Karma – Mehr Fragen als Antworten

Veröffentlicht am : 07. Dezember 2021
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Cats Karma ist eine private Tierschutzinitiative mit Sitz in Norddeutschland, die auf Mallorca tätig ist und von zwei deutschen Frauen initiiert wurde. Ziel dieses Projektes war es, den unzähligen streunenden Katzen auf der Insel zu helfen. Das Anliegen an sich ist in der Tat wirklich bemerkenswert. Es dürfte sicherlich kaum jemanden entgangen sein, daß das Problem der freilebenden verwilderten Hauskatzen schon recht lange besteht und immer einmal versucht wurde, mit konzentrierten Kastrationsaktionen die Population der Tiere zu verringern. Eine wirklich dauerhafte Entspannung der Situation ist allerdings bisher noch nicht gelungen – leider.

Cats Karma hat nun offenbar gedacht, die Lösung gefunden zu haben, um allen Katzen auf der Insel zu helfen. Doch diese Vorstellung dürfte sich als unrealistisch herausstellen..

Wir, die Redaktion dieser Seite, sind erst im Sommer 2020 durch einen Bericht in der Fernsehreihe „Goodby Deutschland“ auf Cats Karma aufmerksam geworden. Damals wurde über den Luxusimmobilienmakler Marcel Remus berichtet, der u.a. auch bei Cats Karma in Porto Colom zu Gast war. Ab diesem Zeitpunkt haben wir zunächst in unregelmäßigen Abständen das Geschehen um dieses Tierschutzprojekt beobachtet.

In den letzten drei bis vier Monaten des Jahre 2021 sind jedoch eine Vielzahl von Fakten bekannt geworden, die Fragen aufwerfen. Wer diese Fragen über Facebook an die Damen stellt, bekommt entweder keine oder ausweichende Antworten oder wird gar blockiert. Das wiederum wirft die Frage auf, ob Cats Karma bestimmte Sachverhalte verbergen möchte. Worum geht es im Einzelnen:

Seit Sommer 2020 ist zu beobachten, daß auf der Facebook-Seite von Cats Karma angegeben wird, daß es sich um einen Verein in Gründung handeln soll. Möglicherweise ist dieser Eintrag bei Facebook auch schon älter, doch haben wir ihn erstmals im Sommer 2020 gesehen. Eine Vereinsgründung dauert in der Regel 3 bis 4 Monate, wovon die meiste Zeit das Registergericht benötigt. Bei Cats Karma macht es den Eindruck, als habe die Angabe „Verein in Gründung“ lediglich eine Alibifunktion, um die Einforderung von Spenden zu rechtfertigen. Das Rechtssubjekt des „Vereins in Gründung“ kennt das Gesetz nämlich gar nicht. Mithin liegt hier eine bewußte Täuschung der Allgemeinheit vor.

Da es sich bei Cats Karma um keinen Verein handelt, liegt bei dem Projekt auch keine Gemeinnützigkeit im Sinne der Abgabenordnung vor, auch wenn die Damen da sicherlich anderer Meinung sein dürften.

Nach eben dieser Abgabenordnung dürfen aber nur anerkannte gemeinnützige Vereine und Einrichtungen Spenden einwerben. Schaut man auf die Website von Cats Karma, gibt es einen Menupunkt „Spenden“. Auch diese Angabe ist wissentlich irreführend. Natürlich dürfen auch Privatpersonen und Personenvereinigungen für Zuwendungen werben, um damit bestimmte Dinge zu bezahlen, aber es sind eben keine Spenden im herkömmlichen Sinne sondern Schenkungen, die steuerlich, im Gegensatz zu Spenden, u.U. nicht begünstigt sind. D.h. der Empfänger muß ab einem bestimmten Wert der erhaltenen Zuwendungen auf diese Schenkungssteuer zahlen. Mit der Angabe „Spenden“ auf der Website machen sich die Damen offenbar selbst vor, daß sie die Zuwendungen im vollen Umfange für die Tiere verwenden können. Das führt allerdings auch die „Spender“ in die Irre, denn diese gehen davon aus, daß der gesamte überlassene Geldbetrag den Tieren zugutekommt.

Ebenso spricht gegen das Vorhandensein eines Vereins oder eines Vereins in Gründung, daß die Zuwendungen nicht auf ein Vereins- sondern ein Privatkonto bei der Sparkasse Buxtehude gehen. Das dürfte auch für die Zahlungen per Paypal der Fall sein, da Paypal eigehende Gelder sofort an seine Kunden weiterleitet.

Nach eigenen Angaben von Cats Karma würden die eingehenden Zuwendungen für die Begleichung von Tierarztrechnungen genutzt. Das kann durchaus zutreffen. Allerdings erscheinen die laufenden Tierarztkosten ein wenig zu hoch zu sein. In einem Facebook-Post vom 6. Dezember 2021 spricht Cats Karma von Schulden allein bei Tierärzten von insgesamt rund 55.000,00 €. Dabei ist zu beachten, daß im Laufe der Zeit einige Rechnungen ja bezahlt wurden. Die Tierarztkosten dürften also noch weit darüber hinausgehen. Im gleichen Facebook-Post wird sofort wieder aufgefordert, Geld zu überweisen. Und es gibt auch immer noch Menschen, die nicht erkennen, daß es sich hier offenbar um ein Faß ohne Boden handeln dürfte. Ob die Angaben von Cats Karma richtig sind, können wir mangels Detailkenntnis nicht sagen. Das muß es auch nicht sein. Bei einer solch hohen Schuldenlast ist das Projekt Cats Karma überschuldet und ein Fall für das Insolvenzgericht.

Letzteres haben die beiden Damen offenbar auch erkannt, denn ihr Facebook-Post vom 6. Dezember 2021 enthält die Aussage, daß Cats Karma möglicherweise Ende des Jahres ihre Tätigkeit einstellen muß.

Bleibt die Frage offen, was wird mit den Tieren? Immerhin sollen zum Bestand des Projektes insgesamt 400 Katzen gehören. Die müßten dann erst einmal kurzfristig untergebracht werden. Ob das gelingt, ist unbekannt.

Was kann man aus diesem Fall lernen? Tierschutz ist immer gut und jeder, der sich auf dieses Abenteuer einläßt, ist zu bewundern, aber nur dann, wenn er im Rahmen der gegebenen Mittel und Möglichkeiten erfolgt. Auch wenn es sicherlich sehr schwer fällt, Hilfe für notleidende Tiere abzulehnen, wenn die finanziellen Mittel fehlen und nicht kurzfristig beschafft werden können, muß man auch einmal kürzer treten können. Man kann eben nicht die ganze Welt retten, auch wenn man es gern möchte.

F.S.

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