Corona tirfft die Tiere der Inseln besonders hart
Liebe Besucher unserer Seite, liebe Tierfreunde,
die Lage ist ernst, sehr ernst. Die jüngsten Ereignisse rund um Corona und Mallorca lassen aufschrecken. Hat der Tourismus gerade begonnen, wieder so ganz langsam in Gang zu kommen, wird Mallorca zum Risikogebiet erklärt und eine Reisewarnung ausgesprochen. Über die Gründe und die möglichen Förderer dieser Entwicklung ist an anderer Stelle bereits genug geschrieben worden, so daß wir uns hier nähere Ausführungen ersparen möchten. Eines aber soll angesprochen werden, auch wenn es uns allen doch bekannt sein sollte. Der Tourismus ist das Rückgrat der Insel und die Lebensader fast aller Einwohner und Residenten. Fällt er aus oder dümpelt auf einem Minimalniveau dahin, kann man kein Geld verdienen. Verdient man kein Geld, wird man über kurz oder lang immer mehr verarmen und letztendlich in die Gruppe der Armen abrutschen. Diese Gefahr tut sich für viele, ja für viel zu viele Mallorquiner und Residenten jetzt auf.
In den vergangenen Jahren hat der Tierschutz auf den Balearen Erfolge zu verzeichnen gehabt, die nunmehr wieder in Gefahr sind. Während des Lockdowns ab Mitte März war die Situation noch nicht so krass, wie sie jetzt werden könnte. Die Tierheime und Gehege der Tierschützer konnten die bei ihnen lebenden Tiere noch einigermaßen gut versorgen. Neuzugänge infolge der Corona-Krise waren auch nicht in einer größeren Zahl zu verzeichnen.
Nun aber, wo die Tourismussaison frühzeitig im Wesentlichen als beendet anzusehen ist, kann es sehr bitter werden. Der lange Winter, in dem viele Menschen gewöhnlich keine Arbeit haben und von ihren Einkünften aus den Sommermonaten partizipieren, wird zum Problem werden. Das wird zur Folge haben, daß man auf viele Dinge, die man nicht unbedingt benötigt, verzichten wird. Leider werden auch die Haustiere davon nicht verschont bleiben. Es ist damit zu rechnen, daß es möglicherweise wieder vermehrt Streunerhunde geben könnte und die Zahl der verwilderten Hauskatzen ungebremst ansteigen könnte. Die fleißige Kastrationsarbeit der vergangenen Jahre könnte mit einem Schlag zunichte gemacht werden. Es ist zu befürchten, daß die Tierheime so viele Tiere aufnehmen müssen, daß sie überfüllt sind. In einem solchen Fall läßt das Balearische Tierschutzgesetz leider die Einschläferung von Haustieren zu. Ob es tatsächlich dazu kommen wird, kann heute noch niemand sagen, aber ausgeschlossen ist es nicht. Auch die Betreuung der Katzenkolonien mit Futter und tierärztlicher Versorgung könnte in Stocken geraten.
Gerade kürzlich war folgender Notruf von Helga Heinrichs von Feliz Animal in Andratx bei Facebook zu lesen:
„ Liebe Freunde, auch ich habe keine Worte mehr zu all dem was seit Monaten läuft und nun wieder verstärkt wird. Es ist nicht mehr in Worte zu fassen und auch für uns ist es eine Katastrophe. Täglich erreichen mich Notrufe von Menschen, die gezwungen sind, die Insel zu verlassen, oft aus wirtschaftlichen Gründen. Leider bleiben sehr oft die Tiere auf der Strecke und werden zurück gelassen. Auch wir sind emotional, kräftemäßig und finanziell am Ende. Morgens aufwachen heißt: funktionieren, kämpfen, nicht aufgeben....! Für uns zählt jedes einzelne Tier, dem wir helfen können, aber auch unsere Kapazitäten sind erschöpft, trotzdem machen wir weiter.......irgendwie...ich frage mich das jeden Morgen.....Es ist tatsächlich so, dass wir über 1000 Katzen versorgen und sehr viele Hunde, auch von Privatleuten, die kein Geld mehr haben, ihre Hunde zu versorgen. Bitte helft uns mit Futterspenden, jedes Tier dankt es euch. Jeder Sack Futter macht satt und hilft. Danke!!!“
Also, wer ein wirkliches Herz für die Tiere im Tierschutz hat, der möge darüber nachdenken, ob und wie er helfen kann und möchte. Wie Helga schon schrieb, jeder Sack Futter macht satt. Es muß nicht das hochwertigste Futter sein. Auch preiswertes Trockenfutter aus dem Supermarkt ist eine große Hilfe. Wer das nicht kann, weil er / sie z.B. kein Auto hat, um die Spende zu den Tierschützern zu bringen oder weil er / sie nicht auf der Insel wohnt, kann auch Geld an die Vereine vor Ort spenden. Verteilt es bitte gleichmäßig auf die Vereine, Wenn zur Koordinierung Hilfe benötigt wird, könnt uns gern ansprechen. Wir werden versuchen, an die zu vermitteln, bei denen es am argsten aussieht.
Also bitte denkt an die Tiere. Sie sollen nicht, auf sich allein gestellt, den Winter überleben müssen oder im schlechtesten Fall gar in irgendeiner Tötungsstation ihren letzten Weg antreten müssen, auch wenn sie vollkommen gesund sind.
Frank Siegert
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