Das Rathaus von Manacor wird wegen der "wahllosen Tötung" von mehr als hundert Tauben in Porto Cristo angezeigt.

Veröffentlicht am : 10. März 2024
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Die Tierschutzpartei Progreso en Verde hat das Rathaus von Manacor und seinen Bürgermeister Miquel Oliver wegen des "wahllosen Abschlachtens" von 135 Tauben angezeigt, die am Mittwochabend (6. März 2024) in Porto Cristo "auf grausame und blutige Weise" abgeschossen worden sein sollen.

Die Tierschützer machen darauf aufmerksam, dass das Gesetz 42/2007 über das Naturerbe und die biologische Vielfalt den Fang und die Tötung von Wildtieren, einschließlich Tauben, ausdrücklich verbietet, "unabhängig von der angewandten Methode", und dass das Gesetz 7/2023 über den Schutz der Rechte und das Wohlergehen von Tieren die lokalen Behörden verpflichtet, in ihren Aktionsplänen der "nicht-tödlichen Populationskontrolle" Vorrang einzuräumen.

Progreso en Verde hält auch die Art und Weise, wie die Aktion durchgeführt wurde, für "erschwerend": "Mit einer Schrotflinte und in der Nacht, als die Tiere schliefen", wurden sie getötet. Die Tierschutzpartei bedauert die Beteiligung des Zentrums für den Schutz von Haustieren (CEPAD) und der örtlichen Polizei an der Operation. "Wer überwacht die Einhaltung des Gesetzes, wenn diejenigen, die dafür zuständig sind, in die Illegalität verwickelt sind?", fragt ihr Sprecher Guillem Amengual.

Das Rathaus von Manacor erklärte seinerseits auf seinem Instagram-Account, dass sich die Intervention am Mittwoch auf die Avenida de los Pins, die Avenida de Joan Amer und die Straßen Virots, La Pinta, La Niña und Punta Pagell konzentrierte, "da es sich um die Straßen mit den meisten Pinienbäumen handelt" und dies dazu dienen sollte, "die Population dieser Vögel zu reduzieren, die durch die große Anzahl von Kot, den sie auf öffentlichen Straßen, Terrassen, Einrichtungen und Häusern hinterlassen, eine Belästigung darstellen".

Außerdem kündigten das Rathaus für den kommenden Montag, den 11. Mai, eine weitere, ähnliche Akltion in Porto Cristo an, unter anderem in der Calle Bordils, dem Paseo de la Sirena und der Avenida Joan Servera Camps, sowie zukünftige Aktionen in Illot, Cala Anguila, Cala Mendia und in Manacor.

Progreso en Verde hat die Stadtverwaltung von Manacor aufgefordert, diese bevorstehenden Aktionen "sofort zu stoppen" und erinnert daran, dass "andere Stadtverwaltungen mit Geldstrafen belegt wurden, nur weil sie Tauben entgegen dem Gesetz gefangen haben", weshalb sie hoffen, dass die Staatsanwaltschaft "eine beispielhafte Sanktion" gegen die Stadtverwaltung von Manacor verhängen wird, und dass sie dies "so schnell wie möglich" tun wird.

Natürlich verursachen Tauben, wenn sie in großer Zahl an irgend einer Stelle auftauchen, erhebliche Verunreinigungen durch Kot. Allerdings die Tiere sofort zu töten, ist keine tiergerechte Lösung. Ähnlich wie bei Katzen, ist auch bei Tauben eine kontrollierte Nachwuchsvermeidung als oberstes Ziel anzustreben. Wie dies geschehen könnte haben eine Reihe europäischer Städte bereits seit Jahren gezeigt. So wurden dort sogenannte Taubenhäuser eingerichtet. Das sind Häuser in exponierter Lage, wo die Tiere u.a. gefüttert werden können und wo sie in aller Ruhe ihre Eier ablegen können. Die die Taubenhäuser betreuenden Personen tauchen dann täglich die neu hinzugekommenen Eier gegen Gipseier aus, die von den Tauben bebrütet werden können. Möglicherweise gibt es noch weitere Varianten, wie man das Problem auch völlig unblutig lösen kann.

S.P.

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