Der virtuelle Bio-Atlas der Balearen

Veröffentlicht am : 17. April 2019
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Unter der Webadresse http://bioatles.caib.es/ findet man den virtuellen Bioatlas der Balearen. Die Website macht zunächst einen wenig einladenden Eindruck, weil man auf dem ersten Blick nicht so richtig erkennt, was das eigentlich soll. Wer sich aber für die Fauna und Flora* der Balearen interessiert, wird nach kurzer Orientierung und ein paar, am Anfang eher frustrierenden Mausklicks die riesige Artenvielfalt der Inseln erkennen.

Der Bioatlas ist vor ca. 15 Jahren durch das balearische Umweltministerium ins Leben gerufen worden. Seither werden die Beobachtungsdaten, die Biologen, Natur- und Umweltschützer, Wanderer und Naturfreunde an das Umweltministerium übermitteln, nahezu täglich in die Datenbank eingepflegt. Das auf der Eingangsseite sichtbare Satellitenbild der Inseln ist in Quadrate eingeteilt, der Seitenlänge wahlweise 1, 5 oder 10 km beträgt. Damit kann man den Ort des Vorkommens einer bestimmten Spezies Tier oder Pflanze recht genau darstellen.

In der linken Spalte der Seite befindet sich ein Menu, in dem man eine Reihe von Einstellungen vornehmen kann und wo das wohl wichtigste, die Suchfunktion sich befindet. Klickt man auf den Menupunkt „Verbreitung von Spezies“ und dann auf „Cercar Especie“, dann öffnet sich ein Popup-Fenster, indem man nach „Gruppen“, „Familie“ und „Spezies“ suchen kann. Die Suchbegriffe sind bereits jeweils in einer Liste eingetragen, so daß nur bereits Gefundenes ausgewählt werden kann. Allerdings, wie es in der Biologie üblich ist, werden auch hier die lateinischen Begriffe benutzt. Unten kann man dann die Darstellung wählen, also 1 x 1 km oder 5 x 5 km oder 10 x 10 km. Auf der großen Satellitenkarte werden nun die Orte des Vorkommens in Form von farbigen Quadraten angezeigt. Die Karte läßt sich sehr weit heran zoomen, so daß man erkennen kann, ob bestimmte Grundstücke im Vorkommensbereich des Lebewesens liegen.

Es gibt noch eine ganze Reise weitere Suchmöglichkeiten, z.B. nach Orten, nach Koordinaten usw. Das Projekt und die Website sind für jedermann ohne Anmeldung zugänglich. Auch läßt sich die Sprache wähle, wobei Spanisch, Katalan, Englisch und Deutsch zur Verfügung stehen. Die Übersetzung ist allerdings nicht an allen Stellen als gelungen zu bezeichnen.

Das Ganze sieht zwar so aus, als wenn es eine Spielerei von Computerfreaks ist, die sich über die Vielfalt der Natur lieber nur am Computer informieren möchten. Das Projekt dient aber sowohl Profi- wie auch Hobby-Biologen für detaillierte Studien und Vergleiche. Klickt man links im Menu auf die Buchstaben „MD“ werden weitere Details zu den jeweiligen Funden angezeigt, die man auch als PDF-Datei speichern kann. Damit ist eine einzigartige Fachbibliografie aller Arten von Lebewesen auf den Balearen verfügbar. Die Datenbank ist offiziell anerkannt und kann vor der Errichtung von Bauvorhaben für die Bewertung der Umweltverträglichkeit heran gezogen werden. Aber auch Privatleuten kann sie hilfreich zur Seite stehen. So kann man z.B. sehen, ob der gefährliche Palmrüssler oder der ebenso schädliche Nachtfalter Paysandisia archon bereits die Umgebung oder gar das Grundstück erobert hat.

Einige besonders wertvolle Tier- und Pflanzenarten werden aus Naturschutzgründen für die Allgemeinheit eher recht ungenau angezeigt, damit sie in ihrer natürlichen Umgebung nicht gestört werden können. Das trifft z. B. für die Nistplätze der Mönchsgeier zu.

Eigene Beobachtungen seltener Tiere oder Pflanzen kann man gern per E-Mail an den Administrator der Datenbank im Umweltministerium mitteilen.

Das Bild oben rechts zeigt einen Screenshot der Website. Die blaufen Quadrate repräsentieren, die Orte, an den Reptilien auf Mallorca vorkommen. Die roten Quadrate stehen für Amphibien.

F.S.

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