Die Fälle von Tiermißhandlungen haben sich fast verfünffacht

Veröffentlicht am : 11. August 2019
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Nach einem Bericht der Seprona und der Umweltstaatsanwaltschaft, der allerdings schon im vergangenen Jahr erschien, haben sich in den Jahren 2008 bis 2017 die Fälle von Mißbrauch bzw. Mißhandlung von Haustieren in Spanien fast verfünffacht. Die Zahl der Verurteilungen wegen Tiermißbrauchs bzw. –mißhandlung an Haustieren haben sich im genannten Zeitraum sogar von 11 auf 163 pro Jahr erhöht. Obgleich sich das Bewußtsein für das Tierwohl in der spanischen Gesellschaft im genannten Zeitraum merklich gebessert hat, ist die Tendenz bezüglich Tierquälerei nach wie vor erschreckend hoch. Die Seprona konnte natürlich nur die ihr gemeldeten Fälle erfassen. 2008 waren es 130, in 2017 bereits schon 598 angezeigte Straftaten. Die Dunkelziffer dürfte noch erheblich darüber liegen.

Aber auch die Straftaten gegen wild lebende Tiere haben im genannten Zeitraum erheblich zugenommen. Hierunter fallen u.a. die illegale Jagd und die Mißhandlung von Wildtieren. Hingegen haben sich die Zahlen für den illegale Handel mit Tieren und die illegale Fischerei im genannten Zeitraum kaum verändert und beharrten auf relativ niedrigem Niveau. Aber auch hier ist die Dunkelziffer schwer schätzbar.

Die von den Staatsanwaltschaften wegen Umweltstraftaten eingeleiteten Ermittlungsverfahren beliefen sich nahezu konstant auf jährlich 1500. Die Zahl der hieraufhin eingeleiteten Strafgerichtsverfahren hat sich von 108 im Jahre 2008 auf 914 im Jahre 2017 erhöht.

Der vorgenannte Anstieg ist nach Ansicht der Behörde nicht unbedingt auf die tatsächliche Zunahme von Straftaten gegen Haustiere und die Umwelt im Allgemeinen zurück zu führen. Vielmehr würden immer öfter Anzeigen erfolgen und auch die Ermittlungsmethoden hätten sich erheblich verbessert, in deren Folge der Anstieg von Straftaten und Gerichtsverfahren resultiere. Mit anderen Worten: Die Wachsamkeit und Sensibilität der Menschen und Behörden hat markant zugenommen. Das wiederum läßt natürlich hoffen, daß im Zukunft die Zahl der Umweltstraftaten zurück gehen wird, weil die Wahrscheinlichkeit, daß man als Umweltsünder oder Tierquäler entlarvt wird, kontinuierlich steigt.

Abschließend sei gesagt, daß die obigen Zahlen die Situation in ganz Spanien und nicht nur auf den Balearen wiedergeben.

N.S. Die Stierkämpfe vom vergangen Freitag, den 9. August 2019 bringen das Bild der Bemühungen um die zunehmende Bekämpfung von Tiermißhandlungen allerdings leider wieder ziemlich in Schieflage. Einerseits gibt der Staat an, bemüht zu sein, bei Haustieren das Tierwohl zu fördern und andererseits läßt das spanische Verfassungsgericht Tierquälerei unter Beiwohnen der johlenden Öffentlichkeit zu. Das paßt nicht mehr in die heute Zeit.

T.G.

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