Ein Leitfaden für den ethischen Umgang mit Katzenkolonien

Veröffentlicht am : 14. September 2020
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Verwilderte Hauskatzen sind Tiere, die gut an die territorialen Merkmale städtischer Gebiete angepasst sind. Sie sind in lokalisierten Kolonien vergesellschaftet, die durch das Sammeln mehrerer Weibchen gebildet werden, die Welpen unter allen aufziehen und allen Individuen Nahrung bieten, und die sich auch durch eine geringe Anzahl von Männchen mit reproduktivem Charakter auszeichnen. Sie siedeln sich in Territorien an, die auf der Existenz lebenswichtiger Ressourcen für sie basieren, wie Nahrung, Getränke und Unterkünfte für schlechtes Wetter und äußere Aggressionen.

Die Koloniekatze, die sogenannt verwilderte Hauskatze, ist kein heimatloses Tier. Ihre Heimat ist dieses Territorium. Es sind Katzen überwiegend ohne vorherige Erfahrungen im Kontakt mit Menschen, so dass sie sich hinter dieser Fassade verstecken.

Aus diesem Grund hat die GEMFE, d. h. die Studiengruppe für Felinemedizin der Vereinigung spanischer Tierärzte, die auf Kleintiere spezialisiert sind (AVEPA), soeben den 'Leitfaden mit Empfehlungen für den ethischen Umgang mit städtischen Katzenkolonien' veröffentlicht.

Das Dokument will einige allgemeine Leitlinien für den Umgang der Veterinäre mit diesen Kolonien markieren, die sich in jeder Kolonie an die Bedürfnisse und konkreten Gegebenheiten anpassen müssen, über die sie verfügen.

In diesem Sinne, so GEMFE, hat der Ressourcenüberschuss das Wachstum dieser Kolonien exponentiell ansteigen lassen. Infolgedessen gab es in der Gesellschaft Besorgnis über mögliche Gesundheits- und Hygieneprobleme, mit häufigen Missverständnissen, dass Katzenkolonien eine Verschlechterung des Gesundheitszustands der Umwelt, Gesundheitsrisiken, Umweltrisiken für andere Arten und Konflikte mit der menschlichen Koexistenz verursachen können, insbesondere wegen des Lärms, der von männlichen Katzen hauptsächlich während der Paarungszeit erzeugt wird, und wegen des Geruchs von Pheromonen, die Katzen enthalten und die von diesen sich fortpflanzenden Männchen als territoriale Markierung verwendet werden.

Das ethische Management von Katzenkolonien besteht aus dem Einfangen und der sanitären Kontrolle verwilderter Katzen, ihrer Sterilisation, Markierung und Rückkehr in ihre ursprüngliche Kolonie.

Die CER/CEVR-Programme (Einfangen - Sterilisieren - Impfen - Zurückgeben) sind für GEMFE die Grundlage und das beste Werkzeug, um die Population städtischer Katzenkolonien zu kontrollieren und ihre Gesundheit zu erhalten. In diesem Sinne weisen sie darauf hin, dass "es sich um dynamische Prozesse handelt, die ein hohes Maß an Engagement und Hingabe erfordern".

Einmal implantiert, ermöglichen sie es jedoch, das Wohlbefinden der Katzen zu verbessern, indem sie den Stress innerhalb der Gruppe vermindern, die Aggressivität zwischen den Katzen zu kontrollieren, die Prävalenz von Infektionskrankheiten zu senken und ein exponentielles Wachstum der Population aufgrund der Anwesenheit sexuell aktiver Katzen zu vermeiden.

Die AVEPA-Gruppe weist darauf hin, dass mehrere Bedingungen erforderlich sind, um erfolgreich zu sein: eine oder mehrere Personen, die für die Kolonie verantwortlich sind, vorzugsweise in Zusammenarbeit mit Tierschutzorganisationen vor Ort, Unterstützung der Behörden für die Arbeit der Personen, die die Katzen füttern, durch die Behörden Sterilisation aller Katzen in der Kolonie in kürzester Zeit, strenge Kontrolle der Gruppe, um das Erscheinen neuer Katzen (verlorene, ausgesetzte usw.) zu erkennen, und die Adoption/Aufnahme von Katzen, die mit Menschen kontaktfreudig sind oder die Möglichkeit zur Sozialisierung haben.

Katzen, die mit Menschen nicht gesellig sind, sollten in der Kolonie bleiben und nicht in ein Tierheim gebracht werden. Diese Strategie habe einen signifikanten Rückgang von Eingängen und Euthanasie in Notunterkünften und lokalen Gemeindezentren gezeigt, heißt es.

Der AVEPA-Leitfaden widmet der CER-Methode nicht nur Raum, sondern enthält auch eine Reihe zusätzlicher Abschnitte, die sich u.a. mit Tests auf Katzenleukämie und Katzenimmundefizienzviren, Richtlinien für Impfung und Entwurmung sowie Fütterung befassen.

Wir fügen den kompletten Text des Leitfadens in Spanisch und Deutsch jeweils als PDF bei. Ihr könnt ihn online lesen, ausdrucken oder speichern.

Interessant an dem Leitfaden ist die äußerst umfangreiche Bibliografie zum Thema Katzenkolonien. Diese Sammlung äußerst wichtiger Literatur sollte die Behörden davon überzeugen, daß eine geordnete Betreuung und Unterhaltung von Katzenkolonien sowohl im städtischen wie auch im ländlichen Raum ein großer Gewinn für die Gesellschaft ist.

M.S.

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