Ein Zuhause für Straßenkatzen

Veröffentlicht am : 04. November 2019
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Straßenkatzen gibt es auf den Balearen überall. Es sind keine Wildkatzen sondern verwilderte Hauskatzen. Und diese treten oftmals in großer Zahl auf. Das liegt an der Spezies Katze. Diese Tierart kann sich enorm vermehren. Ein Katzenpaar und ihre jeweils nachfolgenden Katzengenerationen können bei angenommen 2 Würfen pro Jahr immerhin 80 Mio. Tiere auf die Welt bringen. Dieser enorme Populationsschub ist allerdings nur rein theoretisch, denn viele dieser Katzen werden entweder gar nicht erst gezeugt oder geboren oder verlieren infolge von Krankheiten oder Unfällen ihr Leben. Dennoch ist dieser Umstand durchaus ein Problem, denn die Anzahl der streunenden Katzen steigt kontinuierlich an.

Nach dem Tierschutzgesetz der Balearen ist es eigentlich Aufgabe des Staates, der Gemeinden und seiner Behörden, für ein wirksames Tiermanagement (hört sich ein wenig abgehoben an, ist es aber gar nicht) zu sorgen. Die Praxis zeigt aber, daß es bei der Umsetzung dieses Gesetzesauftrages noch unheimlich viel Nachholbedarf gibt. Viele Aufgaben, die eigentlich von den Behörden gelöst werden müßten, werden von privaten Tierschützern erledigt. Überall gibt es Katzenkolonien, die von Ehrenamtlichen betreut werden. Zu deren Aufgaben gehört u.a. das Füttern der Tiere, deren gesundheitliche Betreuung und vor allen die Sterilisation / Kastration. Anfang des Jahres 2019 hat die Balearenregierung einen größeren Betrag von ca. 100.000,00 € zur Verfügung gestellt. Damit konnten schon einmal viele Kastrationen vorgenommen werden. Da aber Berichten zufolge die Katzenflut kaum nachgelassen hat, dürften diese Maßnahmen noch nicht ausreichend gewesen sein.

Nun hat sich die Stadt Palma der Betreuung der Straßenkatzen angenommen und ein erstes Projekt finanziell und materiell unterstützt. Wie aus dem Rathaus bekannt wurde, wurden in der 50. Kalenderwoche insgesamt 5 Katzencontainer und 2 Holzhütten aufgestellt. Bei den Containern handelt es sich um ausrangierte und umgebaute Altglascontainer. Sie wurden in Palmas Wohnvierten Canamunt aufgestellt. Dieses Viertel liegt in der Nähe des alten Gesa-Gebäudes. Dort können nun verwilderte Hauskatzen leben und von autorisierten Personen gefüttert und versorgt werden. Sofern die Tiere noch nicht kastriert sind, soll auch dies möglich werden.

Das Projekt wird von der Stadt Palma aus der sorgenannten Bürgerpartizipation finanziert. In Deutschland gibt es ähnliches in einer Reihe von Städten und Gemeinde, nur heißt es da Bürgerhaushalt. Der Sinn ist aber der Gleichen, nämlich die Bürger teilweise in die Ausgabenpolitik des jeweiligen Ortes mit einzubeziehen. In Palma hatte eine Online-Abstimmung der Bürger gewonnen, die dieses Projekt gern unterstützt haben wollten. Die Container und Holzhütten sind mit Schildern versehen, die jedermann Auskunft über das Projekt geben. Bleibt zu hoffen, daß auch die Katzen diese neuen „Wohnungen“ bald annehmen werden.

M.S.

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