Empathie für Tiere wird endlich in das Bildungsgesetz aufgenommen

Veröffentlicht am : 17. November 2020
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Eigentlich ist es schon lange überfällig, daß sich auch die Schule mit Fragen des Tierschutzes und des Tierwohls auseinandersetzt. Bei manch einem Vertreter der älteren Generationen sind die Gepflogenheiten und Sitten, die das Tier nicht als fühlendes Wesen betrachten, so tief verwurzelt und aus noch älteren Generationen überliefert, daß es kaum möglich ist, diese Menschen „umzupolen“. Aber bei der jungen Generation anzusetzen, um dort mehr Empathie für Tiere zu wecken dürfte der richtige Weg sein. Das hat glücklicherweise auch der Gesetzgeber erkannt.

Im „Diario de la salud animal“ war dazu am 16. November 2020 folgendes zu lesen:

„ Am vergangenen Freitag, den 13. November 2020, genehmigte die Erziehungskommission des Abgeordnetenkongresses das Organgesetz-Projekt zur Änderung des LOE (LOMLOE = spanisches Bildungsgesetz), in das einige der vorgelegten Änderungen schließlich aufgenommen wurden, darunter die Aufnahme des Einfühlungsvermögens hinsichtlich Tieren in den Lehrplan der Pflichtschulbildung.

Nach dieser Nachricht haben die Parlamentarische Vereinigung für die Verteidigung der Tierrechte (APDDA) und insbesondere ihre beiden Co-Sponsoren, die Abgeordneten Sandra Guaita und Sofia Castañón, ihre Genugtuung über die Aufnahme dieser Forderung zum Ausdruck gebracht.

Guaita hat die in der LOMLOE eingeführten Fortschritte sehr positiv bewertet. "Heute können wir mit großer Genugtuung sagen, dass die Erziehung zum Einfühlungsvermögen gegenüber Tieren endlich in alle Stufen der Pflichtschulbildung in Spanien aufgenommen wird. Und auch wenn nicht zu verstehen ist, warum nicht auch in der Abiturprüfung und in der Berufsausbildung Fortschritte in der gleichen Richtung gemacht werden können, so müssen wir uns doch des enormen Schrittes bewusst sein, der in dieser Zeit gemacht wurde, und des enormen Potenzials, das sich für die Pflichtschulbildung eröffnet ".

Laut Castañón "wird es von nun an bei der Entwicklung von Lehrplänen unerlässlich sein, das Einfühlungsvermögen in Tiere in allen Kursen der Pflichtschulzeit im Alter von 3 bis 16 Jahren zu berücksichtigen. Damit eröffnet sich ein wichtiges Arbeitsfeld für Pädagogen, um neue Generationen im Einfühlungsvermögen in Tiere zu schulen und so prosoziale Haltungen zu erzeugen, die ein verantwortungsvolles Zusammenleben fördern und gewalttätiges Verhalten im Klassenzimmer und in unserer Gesellschaft verhindern und vermeiden".

In Bezug auf dieses erreichte Ziel hat APDDA während der Bearbeitung des LOMLOE eine Reihe von Neuerungen eingeführt. Zu den Zielen des Bildungssystems gehört daher auch die Erziehung zu Werten, die die "Achtung der Lebewesen und der Tierrechte" fördern.

Konkret ist in einem der Artikel (Art. 2.1 e) zu lesen, dass "die Erziehung zum Frieden, zur Achtung der Menschenrechte, zum Leben in Gemeinschaft, zum sozialen Zusammenhalt, zur Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den Völkern sowie zur Aneignung von Werten, die die Achtung der Lebewesen und der Tierrechte und der Umwelt begünstigen, insbesondere der Wert der Waldgebiete und die nachhaltige Entwicklung" gefördert werden sollen.

Zu den Zielen der Erziehung der Kinder gehört ihrerseits "der Einsatz von Empathie" in Bezug auf die friedliche Lösung von Konflikten und die Vermeidung von Gewalt (Art. 13 e). Darüber hinaus wird im Hinblick auf die Bildungsplanung und -grundsätze ausdrücklich die "Entdeckung der Umwelt und der in ihr lebenden Lebewesen" erwähnt (Art. 14.3).

Ebenso wird unter den Zielen der Primarschulbildung die Empathie zwischen Werten und Normen des Zusammenlebens aufgenommen (Art. 17 a) und insbesondere, wenn von "Kenntnis und Wertschätzung der nächsten Tiere, um Empathie und ihre Pflege zu begünstigen" (Art. 17 l) die Rede ist.

Zu den Zielen der obligatorischen Sekundarschulbildung (ESO) gehört schliesslich "Fürsorge, Einfühlungsvermögen und Respekt gegenüber Lebewesen, insbesondere Tieren" (Art. 23 k).

"Das Funktionieren des eigenen und anderer Körper zu kennen und zu akzeptieren, Unterschiede zu respektieren, Körperpflege und Gesundheitsgewohnheiten zu stärken und Körpererziehung und die Ausübung von Sport einzubeziehen, um die persönliche und soziale Entwicklung zu fördern. Die menschliche Dimension der Sexualität in ihrer ganzen Vielfalt kennen und schätzen lernen. Soziale Gewohnheiten in Bezug auf Gesundheit, Konsum, Pflege, Einfühlungsvermögen und Respekt für Lebewesen, insbesondere Tiere, und die Umwelt kritisch zu bewerten und zu ihrer Erhaltung und Verbesserung beizutragen", heißt es in dem Artikel.“

Das ist ein gewaltiges Vorhaben und wenn es gelingt, den Sinn dieser gesetzlichen Regelungen in den Unterricht und die Freizeit der jungen Menschen sinnvoll einzubringen, dürfte vielleicht auch das Verständnis für die Wechselwirkungen der Naturkräfte geschärft werden. Wir haben nur diesen einen Planeten und den sollten wir schützen, so gut es nur geht. Um das aber zu bewerkstelligen, bedarf es Wissen, viel und wissenschaftlich fundamentiertes Wissen und die Bereitschaft, die gewonnenen Erkenntnis auch im praktischen Leben umzusetzen.

M.S.

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