Europa sieht hohes Risiko, dass die Vogelgrippe weitere Länder erreicht

Veröffentlicht am : 20. November 2020
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Das Risiko, dass sich die Vogelgrippe in bisher nicht betroffene europäische Länder ausbreitet, ist hoch. Dies geht aus einem am Freitag, den 20. November, von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) veröffentlichten Update hervor, weilches zeigt, dass sich das Virus rasch über den Kontinent ausbreitet.

Über 300 Fälle wurden im letzten Monat in Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Irland, den Niederlanden, Schweden und dem Vereinigten Königreich gemeldet. Die meisten Entdeckungen traten bei Wildvögeln auf, obwohl es auch einige Ausbrüche bei Geflügel gegeben hat. Der neue Bericht schätzt die Wahrscheinlichkeit der Übertragung des Virus von Wildvögeln auf Geflügel als hoch ein.

In ihrer früheren Zusammenfassung warnte Efsa davor, dass sich die hochpathogene Vogelgrippe (HPAI) nach Ausbrüchen unter Wild- und Hausvögeln ursprünglich in Westrussland und Kasachstan in diesem Sommer rasch auf Westeuropa ausbreiten könnte. Die Region liegt auf der herbstlichen Zugroute für wildlebende Wasservögel auf dem Weg nach Europa.

Die Behörde sagt, dass bei den neuen Ausbrüchen bisher keine Fälle beim Menschen festgestellt wurden, und das Risiko einer Übertragung auf den Menschen nach wie vor sehr gering sei. Sie glauben jedoch, dass die Entwicklung der Viren genau beobachtet werden muss, um das anhaltende Risiko neu auftretender Viren, die auf den Menschen übertragen werden könnten, einzuschätzen.

Nik Kriz, Leiter des Referats für Tier- und Pflanzengesundheit der Efsa, hat erklärt, dass die Verhinderung einer weiteren Eskalation dieser Ausbrüche eine enge Zusammenarbeit zwischen den Behörden für Tier-, Bevölkerungs-, Umwelt- und Arbeitsmedizin erfordert, "mit anderen Worten, einen One Health-Ansatz".

Die nationalen Behörden werden dringend aufgefordert, die Überwachung von Wildvögeln und Geflügel fortzusetzen und Kontrollmaßnahmen durchzuführen, um den Kontakt von Menschen mit infizierten oder toten Vögeln zu verhindern. Den Mitgliedstaaten wird auch empfohlen, in ihren Hochrisikogebieten die im Durchführungsbeschluss der Kommission (EU) 2018/1136 beschriebenen Maßnahmen zur Risikominderung und verstärkten Biosicherheit umzusetzen.

Es wird auch darauf hingewiesen, dass der Austausch kompletter viraler Genomsequenzen unerlässlich ist, um die Behörden in die Lage zu versetzen, das Auftauchen neuer Viren oder genetischer Mutationen mit Eigenschaften, die für die Gesundheit von Mensch und Tier relevant sind, rasch zu erkennen.

Der Bericht wurde mit Unterstützung des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und des Europäischen Referenzlabors für Vogelgrippe erstellt.

Von den Balearen oder anderen Landsteilen Spaniens sind noch keine Fälle des Auftretens von Vogelgrippe in diesem Herbst bekannt geworden.

T.G.

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