Hunde als Diagnostiker gegen Corona

Veröffentlicht am : 15. Juni 2020
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In den Online-Ausgabe des „Diario de Mallorca“ vom 13. Juni 2020 habe ich einen Aritkel gefunden, der ebenso phantastisch wie interessant ist. Unter dem Titel „Hunde gegen Pandemie: Covid-19 in zwanzig Sekunden erschnüffelt“ befaßt sich die Zeitung mit der Frage, ob man Hunde in der Corona-Diagnostik einsetzen kann. Ich möchte Euch gern eine Übersetzung zur Verfügung stellen, damit vielleicht der eine oder andere auf der Insel mithelfen kann, die Hunde von Frau Lupin für diese interessante Aufgabe zu trainieren.

„Eine Studie der Universität Helsinki hat bereits die Zuverlässigkeit von Hunden beim Nachweis des Virus im infizierten Urin bestätigt.

Hunde gegen die Pandemie. Die Schweizer Hundetrainerin Beatrice Alessia Lupin, die auf Mallorca lebt, sagt, dass ihre drei Tiere das Coronavirus mit der gleichen Zuverlässigkeit wie ein PCR-Test in wenigen Minuten nachweisen können. Ihre Hunde brauchen nur Urinproben, die mit Covid-19 infiziert sind, um ihr Training zu verbessern.

Beatrice Alessia Lupin ist sich sicher: Die neuen Helden in der Covid-19-Krise auf Mallorca könnten Kenia, Mona oder Boy sein. Anstatt komplizierte Tests und wissenschaftliche Experimente durchzuführen, könnten alle drei dank ihres guten Geruchssinns schnell feststellen, wer sich mit dem Virus infiziert hat und wer nicht. Alle drei sind Arbeitshunde, die für den Nachweis verschiedener Substanzen ausgebildet sind. Und wenn es nach ihrem Besitzer ginge, würden sie sich bald ganz auf das neue Virus konzentrieren müssen. Dies erfordert jedoch die Hilfe der Bevölkerung.

Es ist drei Jahre her, dass der gebürtige Schweizerin von Frankreich nach Mallorca gezogen ist. Als sie sich auf der Insel niederließ, war sie mit ihrer sehr jungen deutschen Schäferhündin Mona und dem kleinen vierjährigen belgischen Schäferhundjungen zusammen. Seit Januar dieses Jahres gehört auch der Hirtenhund Kenia zum Rudel. "Sie alle kommen nicht nur aus etablierten Arbeitsbereichen, sondern sind auch bereit, das Virus zu identifizieren", sagt Lupin. Sie selbst hat jahrelange Erfahrung mit Tieren im Allgemeinen und in der Hundeausbildung im Besonderen. "Mein Stiefvater war Tierarzt, ich selbst habe ein Diplom in tierärztlicher Akupunktur", sagt sie. Darüber hinaus nahm sie in Frankreich mit einem Polizeihundetrainer an der Ausbildung von Riech- und Schutzhunden teil.

"Mein Ziel war es, hier auf Mallorca ein Unternehmen zu gründen, das meine Hunde zur Suche nach Schimmel oder Bettwanzen einsetzt", sagte Lupin. Doch dann kam der Covid-19, und das Problem war, dass zumindest vorübergehend wenig Beweise zur Verfügung standen. Der Nachweis des Virus im Körper einer Person dauert Stunden, manchmal Tage, um ein Ergebnis zu erhalten. "Ausgebildete Hunde können in weniger als 20 Sekunden feststellen, ob eine Person infiziert ist oder nicht", sagt Lupin.

Diese 49-jährige Frau ist mit ihrem Anspruch nicht allein. Seit Wochen wird international erforscht, ob und wie Hunde Covid-19 erkennen können. Die wichtigste dieser Studien wurde von der Universität Helsinki durchgeführt. Die Projektleiterin Anna Hielm-Björkman hat bereits erste Ergebnisse bekannt gegeben. "Es ist toll zu sehen, wie schnell die Hunde gelernt haben, den neuen Geruch zu erkennen", sagte Hielm-Björkman gegenüber der Deutschen Welle. Nach kurzer Zeit hatten die Tiere infizierten SARS-CoV-2-Urin fast so zuverlässig identifiziert wie ein üblicher PCR-Test.

Diese Frage stellen sich auch Forscher im Vereinigten Königreich, in Frankreich und in den Vereinigten Staaten. Der Versuchsaufbau ist immer ähnlich: Spürhunde riechen Urinproben von gesunden und kranken Menschen. Sobald sie die Proben von den Coronavirus-Infektionen erkennen, werden sie belohnt.

Es ist nicht neu, dass Hunde Krankheiten erkennen können: Es ist seit Jahren wissenschaftlich erwiesen, dass sie bestimmte Arten von Krebs oder Malaria aufspüren können. Die Zuverlässigkeit beträgt bis zu 98 Prozent. Ob eine ähnlich hohe Trefferquote auch mit dem Coronavirus möglich ist, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Beatrice Alessia Lupin ist sich bereits sicher: "Die Hunde haben nicht Unrecht, sie erkennen infizierte Proben sofort", sagt sie. "Ein Deutscher Schäferhund hat bis zu 240 Millionen Riechzellen, ein Mensch nur fünf Millionen.“

Zweifler weisen darauf hin, dass Viren wahrscheinlich geruchlos sind. "Aber sie greifen mehrere Organe im Körper an, und dadurch entsteht ein Geruch, der im Urin nachgewiesen werden kann", sagt Beatrice Alessia Lupin, die in den vergangenen Wochen in engem Kontakt mit Mikrobiologen und Virologen stand. Anna Hielm-Björkman von der Universität Helsinki vermutet, dass diese molekularen Cocktails hinter den Gerüchen, die es Hunden ermöglichen, sowohl irgendeine Art von Krebs als auch Covid-19 zu erkennen, wahr sind, aber es ist noch nicht genau bekannt, was es ist.

Ein erster Artikel zu diesem Thema erschien vor einigen Tagen in El País , aber in Spanien wurde die Möglichkeit des Einsatzes von Hunden zum Nachweis von Covid-19 noch nicht in Betracht gezogen. Es gibt hier keine Studien, und über bestimmte Operationen ist nichts bekannt. Beatrice Alessia Lupin möchte das gerne ändern. "Meine Hunde sind bereit, sie können unter schwierigen Bedingungen, wie zum Beispiel bei starkem Wind, suchen. Eine Laborsituation ist für sie sehr einfach", sagt sie. Entscheidend ist die ständige Weiterbildung, damit das Tier nicht nur erkennt, was es riecht, sondern es auch eindeutig zeigt.

Um dies zu beweisen, müssen Kenia, Mona und Boy trainiert werden. "Ich brauche dringend Urinproben von Menschen, die in den letzten zehn Tagen positiv auf Covid-19 getestet haben und sich derzeit in Quarantäne befinden", sagt Beatrice Alessia Lupin. Sie müssen nur die Infizierten dazu bringen, eine Urinprobe abzugeben und diese vor ihren Hunden abzulegen. "Es ist harmlos für Mensch und Tier", betont sie. Eine Anzahl positiver Proben könnte ausreichen, um diese Hunde auszubilden. Mona, Boy und Kenia könnten auf Mallorca eingesetzt werden, um die Infektion nach drei oder vier Wochen Training problemlos nachzuweisen. "Zum Beispiel kurz vor der Abfahrt von Kreuzfahrten, beim Einchecken in Hotels oder auf dem Flughafen", schlägt sie vor.“

Daß Hunde 50 Male oder gar mehr besser und exakter riechen können, als wir Menschen, dürfte hinreichend bekannt sein. Bereits vor Jahren hat man ganz erfolgreich Hunde ausgebildet, die Lungenkrebst anhand des Geruchs der Atemluft des Probanten beim Ausatmen identifizieren können. Warum soll das nicht auch bei einer Corona-Infektion möglich sein? Es wäre toll, wenn sich diese Möglichkeit als zutreffend erweisen sollte.

Wer Frau Lupin mit Proben oder der Vermittlung von Proben helfen kann und möchte, müßte sich ibtte über den „Diario de Mallorca“ mit ihr in Verbindung setzen. Wir haben leider keine Kontaktdaten in Netz finden können.

F.S.

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