Katzen sind mehr als doppelt so häufig von Flöhen befallen wie Hunde.
Flöhe der Gattung Ctenocephalides sind die klinisch wichtigsten parasitären Arthropoden von Hunden und Katzen weltweit, obwohl die Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit eines Befalls bei anderern Kleintieren erhöhen könnten, nach wie vor unklar sind.
Vor diesem Hintergrund hat eine Gruppe von Forschern der Universität Liverpool eine Studie durchgeführt, in der die wichtigsten Aspekte der Flohepidemiologie anhand elektronischer Gesundheitsdaten von Hauskatzen und -hunden untersucht wurden, die zwischen März 2014 und Juli 2020 in einem Sentinelnetzwerk von 191 freiwilligen Tierkliniken in Großbritannien behandelt wurden.
Die Ergebnisse zeigten, dass Flöhe bei 22.276 von 1.902.016 Katzenbesuchen (1,17 %) und bei 12.168 von 4.844.850 Hundebesuchen (0,25 %) vorhanden waren. Zur Erklärung führen die Forscher an, dass Katzen oft ungehinderten Zugang zur freien Natur haben und daher bei der Futtersuche und Jagd ständig Flöhen ausgesetzt sind. Außerdem können sie mit Wildtieren wie Füchsen und Igeln in Kontakt kommen, die als Wirte fungieren können.
In der Studie ergab ein multivariates logistisches Regressionsmodell, dass bei Tieren aus wirtschaftlich besser gestellten Gebieten die Wahrscheinlichkeit eines tierärztlich festgestellten Flohbefalls um 50 % geringer war als bei Tieren aus wirtschaftlich schlechter gestellten Regionen.
"Dies deutet darauf hin, dass die Möglichkeit, sich eine Flohbekämpfung leisten zu können, einen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit eines Flohbefalls hat. Obwohl Flohmittel in den meisten Supermärkten leicht und vergleichsweise günstig erhältlich sind, sind die von Tierärzten allgemein als am wirksamsten empfohlenen Mittel nur auf Rezept erhältlich und wahrscheinlich mit höheren Kosten für den Besitzer verbunden", meinen die Wissenschaftler.
Andererseits wurde das Alter des Tieres sowohl bei Katzen als auch bei Hunden signifikant mit der Wahrscheinlichkeit eines Flohbefalls in Verbindung gebracht, mit einem Höhepunkt der Fälle, bevor die Tiere 12 Monate alt waren.
Mögliche Gründe sind, dass jüngere Tiere von Flöhen stärker angezogen werden oder dass ältere Tiere weniger mit der Natur in Berührung kommen. Es ist auch möglich, dass für die Untersuchung von Jungtieren mehr Zeit aufgewendet wird, da sie zum ersten Mal in eine Klinik kommen, oder dass ihre geringere Größe aufgrund ihres Alters die Wahrscheinlichkeit erhöht, Flöhe zu entdecken.
Bei älteren Hunden, die eine Klinik aufsuchen, ist es außerdem wahrscheinlicher, dass sie wegen einer bereits bestehenden Erkrankung untersucht werden, so dass sich der behandelnde Tierarzt eher auf dieses Problem konzentriert, als nach Flöhen zu suchen oder diese zu erfassen.
Ein weiteres Ergebnis ist, dass sowohl bei Katzen als auch bei Hunden kastrierte Tiere im Vergleich zu unkastrierten Tieren mit einem geringeren Risiko verbunden waren. "Unsere Ergebnisse deuten eher auf einen Unterschied im Engagement der Besitzer bei der präventiven tierärztlichen Versorgung hin als auf einen direkten biologischen Zusammenhang zwischen dem Kastrationsstatus und dem Flohbefallrisiko", heißt es in der Studier.
Ein Zusammenhang mit einem erhöhten Flohrisiko wurde auch bei der Rasse festgestellt. Insbesondere kleine Terrier und Toy-Terrier waren im Vergleich zu Hunden wie größeren Retrievern stärker gefährdet.
Außerdem waren Mischlinge sowohl bei Katzen als auch bei Hunden häufiger von Flöhen befallen, und insbesondere bei Katzen wurde durchweg ein höheres Risiko festgestellt als bei Hunden. "Mögliche Gründe für diese Beobachtung sind, dass sowohl kleine Hunde als auch Katzen physisch näher an der Vegetation und an Tierhöhlen oder Ruheplätzen liegen, in denen sich frisch geschlüpfte Flöhe aufhalten können", heißt es.
Eine weitere Theorie ist, wie bereits im Zusammenhang mit dem Alter erörtert, dass die geringere Größe dieser Tiere die Fähigkeit des Tierarztes, Flöhe zu entdecken, erhöhen kann. Darüber hinaus können Verhaltensunterschiede zwischen verschiedenen Rassen oder sogar das Verhalten der Besitzer, die sich für verschiedene Rassen entscheiden, zu einer erhöhten oder verringerten Wahrscheinlichkeit eines Flohbefalls beitragen.
"Diese neu identifizierten Faktoren, wie z. B. Unterschiede bei den Rassen, dem Alter und dem Kastrationsstatus, könnten die Grundlage für spezifischere Gesundheitsbotschaften für Tierärzte und Tierhalter bilden und den Einsatz von prophylaktischen und therapeutischen Behandlungen bei den am stärksten betroffenen und gefährdeten Tieren zum richtigen Zeitpunkt ermöglichen", so die Schlussfolgerung.
Wie wichtig es ist, das Bewusstsein für die Entwurmung zu schärfen, um Probleme wie Flöhe bei Haustieren zu vermeiden, ist ein Bereich, an dem der Veterinär- und Tiergesundheitssektor täglich arbeitet. Dies ist deshalb so stark von Bedeutung, weil Flöhe auch für Menschen zur Gesundheitsgefahr werden können.
Wer sich für die Details der Studie interessiert, findet diese hier auf Englisch.
Dr. C.S.
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