Katzenbaby gefunden – was nun?

Veröffentlicht am : 01. August 2020
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Die Eurotierklinik in El Arenal hat einen sehr informativen Artikel hierzu geschrieben, den wir gern an dieser Stelle veröffentlichen möchten.

„Frühjahr und Sommer sind die Jahreszeiten, in denen die meisten Katzen trächtig werden und ihre Welpen werfen.

Die Trächtigkeit bei einer Katze dauert 58-60 Tage. Wenn die Katzenbabys zur Welt kommen wiegen sie ca.80-100g. Sie sind blind und taub und haben nur ganz wenig Fellüberzug auf der Haut. Wie bei vielen Säugetieren besteht die Neugeborenenphase aus Nahrungsaufnahme und Schlafen. Das Muttertier ernährt die Kleinen, wärmt sie, massiert die Bäuchlein mit der Zunge, um die Verdauung anzuregen und leckt sie sauber.

Was ist nun zu tun, wenn man so ein verwaistes Neugeborenes findet?
Die Mutter in dieser Phase zu ersetzen ist nicht einfach. Man muss füttern, wärmen, Verdauung und Urinabsatz stimulieren! In den ersten Wochen brauchen die Kätzchen 6-10 mal täglich eine Milchmahlzeit, das entspricht ca. 20-40 ml. Dabei ist es Grundvoraussetzung für die Entwicklung des Immunsystems, dass die Babys Colostrum erhalten, die so genannte Biestmilch, in der wichtige Antikörper der Mutter weitergegeben werden. Es gibt im Handel spezielle Katzenmilch zu kaufen, die allen Anforderungen gerecht wird. Ist man aber zunächst in einer Notsituation, kann man eine kurze Zeit damit überbrücken, dass man Vollmilch mit warmem Wasser mischt (50:50) und eventuell etwas Zucker beimischt.

Nach der Fütterung muss Bauch-und Genitalregion gereinigt und mit einem feuchten Tuch stimuliert werden, so dass Kot-und Urinabsatz erfolgen können.

In der weiteren Entwicklung sollten die Kätzchen eine Gewichtszunahme von ca. 100g/Woche verzeichnen können. Nach 10-14 Tagen beginnen sie die Augen zu öffnen und das Gehör beginnt sich zu entwickeln.

Nach ca. 2 Wochen sollte auch die erste Wurmkur erfolgen, um einer Entwicklungsstörung durch einen eventuellen Parasitenbefall vorzubeugen.

In der dritten Lebenswoche beginnen die Babys bereits ihre Umgebung zu erkunden, die Wachphasen werden immer länger und der Tastsinn entwickelt sich. Man sollte die Tierchen jetzt oft in die Hand nehmen und sie an den Menschen gewöhnen.

Nach der dritten Lebenswoche können sie schon Weichfutter aufnehmen und verdauen. Sie beginnen jetzt auch dem angeborenen Instinkt zu folgen und das Katzenklo zu benutzen. Sie fangen an miteinander zu spielen und werden immer neugieriger.

Die Sozialisierungsphase beginnt mit 6 Wochen. Die Katzen brauchen viel Kontakt mit dem Menschen und anderen Tieren. Erst mit acht Wochen sind sie soweit, dass man sie in ein anderes Umfeld abgeben kann.

Mit 8 Wochen sind auch die ersten Schutzimpfungen fällig, um schweren Infektionserkrankungen, wie Katzenseuche und Katzenschnupfen, vorzubeugen.

Oftmals haben die kleinen aber schon gesundheitliche Probleme, wenn sie gefunden werden. Augenentzündungen, vor allem im Zusammenhang mit Katzenschnupfen oder Durchfall durch Parasitenbefall kommen am Häufigsten vor. Ist dies der Fall, sollten sie zuallererst einen Tierarzt aufsuchen, denn diese Erkrankungen sind unbedingt behandlungsbedürftig. Viele der Viruserkrankungen, die hierzulande bei freilebenden Katzen vorkommen – und oftmals von der Mutter auf die Welpen übertragen werden - enden für die Babys tödlich, wenn man nicht rechtzeitig eingreift!

Um das viele Leid der Streuner zu mildern reicht es nicht, dass man den Katzen Futter hinstellt. Wenn man wirklich verantwortlich handeln und helfen will, muss man Katzenkastrationen unterstützen!“

Weiterhin bietet die Eurotierklinik aus Verantwortung für den Tierschutz vergünstigte Bedingungen für die Kastration von herrenlosen Straßenkatzen an. Ebenso wird eine vergünstigte medizinische Erstversorgung angeboten, wenn man ein Straßenkätzchen adoptieren möchte. Bitte nehme hierfür mit der Klinik direkt Kontakt auf.

F.S.

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