Kein Stierkampf in Corona-Zeiten

Veröffentlicht am : 03. Mai 2020
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Eine Reihe von Politiker, so u.a. Bundeskanzlerin Merkel und Staatspräsident Sanchez haben in den letzten Tagen immer wieder erklärt, daß das Leben nach Corona ganz anders aussehen würde. Konkrete Angaben fehlten aber, so daß man diese Aussage derzeit wohl eher als Floskel der Hilflosigkeit ansehen kann. Dennoch hat das Virus schon jetzt Veränderungen hervorgebracht, die auch ohne unmittelbaren Einsatz engagierter Tierschützer zu einem vorübergehenden Erfolg ungeahnten Ausmaßes geführt haben. Stierkämpfe sind nämlich derzeit nicht möglich.

Hierzu hat der Diario de Cordoba am 27. April 2020 unter der Überschrift „Mehr als 200 Stierkampffestivals wurden wegen des Coronavirus ausgesetzt“ folgendes geschrieben:

„Mit der Ankündigung neuer Aussetzungen von Stierkämpfen, wie dem San Isidro-Festival oder der Sanfermines, übersteigen die Stierkampf-Festivals, die aufgrund der Coronavirus-Epidemie nicht in europäischen Arenen stattfinden können, nun bei weitem die Zahl von zweihundert.

Nach der späten offiziellen Bestätigung der Aussetzung des Madrider Stierkampfzyklus, der mehr als 30 Stierkämpfe vorsah, wurden etwa 140 zwischen dem 11. Mai und dem 15. Juli geplante Feierlichkeiten abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben, was zu den 90 seit dem 10. März bereits ausgesetzten hinzukommt, wie Efe berichtet.

Nach den Berechnungen der Berufsverbände bedeuten diese fast 250 Suspendierungen, nur in Form von direkten Gehältern und Bildrechten für die Besatzungen - Picker, Banderilleros und Schwertkämpfer - einen Verlust von fast fünf Millionen Euro.

Konkret werden im Mai neben dem 31. von San Isidro die drei oder vier Feiern von Córdoba, die vier der Pferdefeiern von Jerez de la Frontera und, unter anderem, die fünf Färsen der Maestranza von Sevilla nicht in Spanien stattfinden. In Frankreich seinerseits, wo die Regierung alle Massenveranstaltungen bis Mitte Juli ausgesetzt hat, war die wichtige Nimes-Feier, an der José Tomás teilnehmen sollte, ebenfalls für Mai geplant.

Bereits zwischen denen vom Juni wurden die Stierkämpfe der Feier Corpus de Granada, die der Freudenfeuer in Alicante, die Königliche Feier von Algeciras und die der Feier von San Juan und San Pedro in Badajoz, Zamora, Leon und Burgos ausgesetzt, zusätzlich zur traditionellen Feier von Asprona in Albacete, wodurch fast 30 Spektakel hinzukamen. Was die Schauen im Juli betrifft, so ist die auffälligste Aussetzung die der 10 Schauen - acht Stierkämpfe, eine von Rejones und eine Färse - sowie der acht Stierrennen der Messe von Pamplona von San Fermín.“

Bleibt abzuwarten, ob und welche Auswirkungen diese Pause für die Zukunft des Stierkampfes bringen wird. Das Beste wäre natürlich, wenn immer mehr Spanier erkennen würden, daß diese Spektakel unnötige öffentliche Tierquälerei ist und die einstige spanische Tradition nicht mehr zeitgemäß ist. Es wäre auch begrüßenswert, wenn man dies auf europäischer Ebene erkennen würde und die Subventionen der EU für diese blutigen und dem Menschen eigentlich unwürdigen Shows endgültig eingestellt werden würden.

Auf Mallorca waren für August in Palma und im Herbst in Muro je eine Stierkampfshow geplant. Bleibt zu hoffen, daß diese nicht stattfinden werden.

F.S.

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