Leishmaniose gewinnt aufgrund des Klimawandels an Bedeutung

Veröffentlicht am : 27. November 2020
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Das Unabhängige Netzwerk von Experten für Klima- und Umweltveränderungen im Mittelmeerraum (MedECC) hat soeben seinen ersten Bewertungsbericht für den Mittelmeerraum (MAR1) veröffentlicht, der dank der Zusammenarbeit von 190 Wissenschaftlern aus 25 Ländern, darunter Spanien, erstellt wurde. Der Bericht ist in sechs Kapitel unterteilt, von denen eines dem Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit gewidmet ist.

Der MedECC ist eine Organisation, die mit der Initiative Mittelmeerstrategie für nachhaltige Entwicklung 2016-2025 verbunden ist, die die Umsetzung der Ziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UNO) für nachhaltige Entwicklung auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene erleichtern soll.

Ziel dieses ersten Berichts ist es, die verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse über Klima- und Umweltveränderungen und die damit verbundenen Risiken im Mittelmeerraum darzustellen und zu bewerten, um sie den politischen Entscheidungsträgern, den verschiedenen Interessengruppen und letztlich der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Zwei der Hauptautoren des Kapitels des Berichts über den Gesundheitsschutz sind Cristina Linares und Julio Díaz, Forscher der Nationalen Gesundheitsschule des Carlos III Health Institute (ISCIII). Den beiden Autoren zufolge analysiert das Kapitel, das dem Klimawandel und der Gesundheit gewidmet ist, Variablen wie Alter, sozioökonomisches Niveau, Gesundheitsinfrastrukturen und die Fähigkeit zur Akklimatisierung an den Klimawandel und seine Folgen.

Darüber hinaus werden die Hauptursachen der sozialen Verwundbarkeit in Bezug auf Gesundheitsrisiken in den Ländern des Mittelmeerraums untersucht; es wird der aktuelle Stand der direkten Auswirkungen von Hitze- und Kältewellen auf die Gesundheit spezifiziert und der wachsende Einfluss von durch Vektoren übertragenen Krankheiten (z.B. Leishmaniose, Chikungunya, West-Nil-Virus...) sowie des Wasser- und Lebensmittelkonsums heraus gearbeitet.

In diesem Sinne ist die zunehmende Bedeutung zoonotischer Vektorkrankheiten etwas, das im Bereich der Tiergesundheit bereits bekämpft wird. Tatsächlich führt MSD Animal Health mit 21 internationalen "One Health"-Experten #ProtectOurFutureToo an, die erste europäische Initiative, die sich auf den Schutz von Haustieren vor steigenden Temperaturen konzentriert.

So haben Ärzte und Tierärzte zum Beispiel im Zusammenhang mit Leishmaniose bereits während einer von LETIPharma organisierten wissenschaftlichen Sitzung gezeigt, wie Globalisierung und Klimawandel die Ausbreitung der Krankheit an neue Orte begünstigen. Darüber hinaus macht es der Temperaturanstieg, wie während des Treffens hervorgehoben wurde, leichter, dass die Überträger der Leishmaniose, die Sandmücken, über mehrere Monate des Jahres aktiv sind.

Andererseits analysiert das Kapitel über den Bericht über Klimawandel und Gesundheit die indirekten Auswirkungen des Klimawandels auf die Luftqualität und bewertet den Einfluss von Faktoren wie Staubintrusionen aus der Sahara, Waldbrände, Migrationen und die Beziehung zwischen Klimawandel und psychischer Gesundheit.

Das Kapitel endet mit einer Analyse der möglichen Auswirkungen des fortschreitenden Temperaturanstiegs auf die globale Erwärmung und mit einer Bewertung der verschiedenen Widerstands- und Anpassungsmaßnahmen, die zur Minimierung dieser Auswirkungen ergriffen werden können.

Das Thema dieses Berichts hat sich kürzlich in einem wissenschaftlichen Artikel niedergeschlagen, der im vergangenen Januar in der Zeitschrift „Environmental Research“ veröffentlicht wurde. Die Forschung, die von den beiden Wissenschaftlern der National School of Health erläutert wurde, kam zu dem Schluss, dass der Klimawandel anfällige Sektoren der Mittelmeerregion betrifft, die durch eine immer älter werdende Bevölkerung, einen höheren Prozentsatz von Menschen mit chronischen Krankheiten und einen signifikanten Prozentsatz von Menschen mit geringen Ressourcen gekennzeichnet ist, die anfälliger für verschiedene Risiken sind, wie z.B. die Auswirkungen extremer Temperaturen.

Um den Schutz dieser Personengruppen zu verbessern, sind unter anderem verbesserte Überwachungs- und epidemiologische Kontrollsysteme erforderlich.

"Klimaprojektionen und die Verwundbarkeit eines Teils der Bevölkerung in den Mittelmeerländern machen es immer dringlicher, den Klimawandel abzuschwächen und sich an seine Folgen anzupassen. Es ist wichtig, dass die Pläne zur Gesundheitsvorsorge verstärkt und neue Pläne umgesetzt werden, vor allem in den Ländern, die keine solchen Pläne haben und in denen die Anfälligkeit größer ist", folgern Linares und Díaz, die der Ansicht sind, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein weiteres Thema ist, das die Mittelmeerländer verbessern müssen, vor allem in Fragen der Luftverschmutzung.

Abschließend noch der Link zum Kapitel 5 des Berichts in englischer Sprache.

M.S.

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