Pottwale im Meeresgebiet vor den Balearen

Veröffentlicht am : 25. April 2021
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Der hier am 23. April 2021 vorgestellte Bericht über den aktuellen Zustand des Meeres und der Küstenregionen der Balearen befaßt sich u.a. auch mit Pottwalen.

Der Pottwal, der den berühmten Roman Moby Dick inspirierte - der übrigens auf einer wahren Begebenheit beruht -, wurde wegen der aus ihm gewonnenen Produkte mit Erfolg gejagt. Heute ist er aufgrund seiner Lebensweise, seiner physiologischen und anatomischen Anpassungen an das Tauchen sowie seiner Ausmaße und körperlichen Merkmale einer der außergewöhnlichsten Wale. Im Mittelmeerraum

Der Pottwal ist eine Walart mit einer durchschnittlichen Länge von 16 m, die auf den Balearen weit verbreitet und von großer Bedeutung ist. Das Meer spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Nahrung und einem möglichen Ort für die Fortpflanzung.

Die Überwachung dieser Art erfolgt durch Zählungen, die mit Hilfe von Expeditionen in wissenschaftlichen Booten des Balearen-Pottwal-Projekts (Tursiops Association und University of Saint Andrews) durchgeführt werden. Dabei wird die in Rendell et al. (2014) beschriebene Methodik angewendet.

Seit 2003 werden die optimalen Werte der Begegnungsrate (> 0,01) in den Jahren 2008 und 2013-2020 aufgezeichnet. Der maximale Wert der Begegnungsrate wird im Jahr 2014 mit 0,022 aufgezeichnet. Seitdem gibt es eine allmähliche Abnahme des Wertes, der zwischen 0,015 und 0,010 schwankt. Dennoch sind die beteiligten Wissenschaftler der Ansicht, daß die Walpopulation vor den Balearen derzeit als gut einzuschätzen sei. Im westlichen Mittelmeer sollen derzeit ca. 400 Tiere leben.

Nach einer schematischen Skizze im Bericht erfolgten die Sichtungen von Pottwalen südlich bis südöstlich der Baleareninseln von Ibiza bis Menorca.

Die IUCN stuft diese Art im Mittelmeerraum als gefährdet ein, und sie ist durch zahlreiche internationale, europäische, nationale und regionale Vorschriften geschützt.

In diesem Zusammenhang steht eine Pressemeldung vom 23. April 2021, wonach Freizeitfischer einen Tag zuvor im Meeresgebiet vor Santanyi den Kadaver eines jungen Pottwals gesichtet haben. Die Meeresschutzorganisation Tursiops erklärte dazu, daß der Wal sich in einem offenbar illegalen Treibnetz verfangen und darin gestorben ist. Der Tod soll bereits vor Wochen eingetreten sein und das tote Tier sei danach im Mittelmeer herumgetrieben. Eine Bergung sei derzeit nicht vorgesehen. Man warte ab, ob der Kadaver an Land angeschwemmt werde, um dann von den Meeresbiologen des Palma Aquariums untersucht werden zu können.

Bereits im vergangenen Sommer soll ein toter Pottwal bei Ses Salines angeschwemmt worden sein, der sich ebenfalls in einem Treibnetz verfangen hatte.

Beide Ereignisse zeigen deutlich auf, daß es zum Artenschutz dringend mehr Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Behörden bei der Ausführung der Fischerei bedarf.

T.G.

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