Strenge Grenzen für den Thunfischfang sind nötig

Veröffentlicht am : 31. Oktober 2019
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Die Nachfrage nach Thunfisch ist im Steigen begriffen, was für einige Arten bedeutet, daß deren Bestand in den Weltmeeren in Gefahr gerät.

Den eigentlichen Thunfisch gibt es nicht. Es ist eine Gruppe von Fischen, die ungefähr 8 wesentliche Arten umfaßt. Es gibt den weißen Thun, den südlichen und nordpazifische Blauflossenthunfisch, den roten Thun, den Gelbflossen-Thun, den Schwarzflossen-Thun, den Großaugen-Thun und den Langschwanz-Thun. Eine Sonderstellung nimmt der echte Bonito oder auch Skipjack genannt ein. Er wird zwar auch als Thunfisch bezeichnet, was wohl darauf zurück zu führen ist, daß er der Familie der Makrelen und Thunfische zuzuordnen ist. Diesen Fisch findet man überwiegend in den oben genannten Dosen vor.

Thunfische weisen eine lang gezogenen Spindelform auf. Der Körper ist von kräftiger Gestalt und der spitze Kopf läuft kegelförmig zu. Dieser Körperbau erlaubt es den Tieren, sich äußerst schnell mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h durchs Wasser zu bewegen. Die einzelnen Arten weisen recht unterschiedliche Längen und Gewichte auf. Die Kleinsten von ihnen erreichen eine Länge von ca. 1 m bei einem Gewicht von 30 bis 40 kg. Die größten Exemplare (roter Thunfisch) können bis zu 4,5 m lang und bis zu 700 kg schwer werden. Alle Thunfische haben eine schwarzblaue Rückenfärbung, die zum Bauch-Brust-Bereich in silbergrau übergeht.

Die Thunfische sind in tropischen, subtropischen und gemäßigt warmen Gewässern anzutreffen. Auch wenn die meisten Arten im Atlantik und Pazifik leben, sind auch im Mittelmeer einige Arten heimisch. Selbst in der Ostsee wurde bereits Thunfisch beobachtet. Ein dauerhaftes konkretes Vorkommensgebiet ist den Thunfischen aufgrund ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, sehr weite Strecken zurück legen zu können, schwer zuzuordnen. Als Nahrung dienen Makrelen, Heringe, Sardellen und Sardinen, aber auch Krebstiere und andere Kopffüßler. In der Regel schwimmen die Fische in Schwärmen nicht all zu tief unter der Wasseroberfläche. Im Jagdmodus tauchen sie aber auch schon einmal bis zu 1500 m tief.

Von besonderer Bedeutung ist der rote Thunfisch. Er ist in der gehobenen Gastronomie besonders gefragt und erzielt nicht selten ganz enorme Preise. Das liegt in erster Linie daran, daß sein Fleisch auch nach dem Braten seine kräftige rote Farbe behält. Besonders in Japan ist diese Spezies sehr gefragt, was die Frage der Überfischung der Bestände dieses Fischs auf die Tagesordnung brachte. Aber auch im Mittelmeerraum ist die Nachfrage recht hoch.

In der Woche vom 17. bis 25. November 2019 tagt im Palma die weltweit tätige Kommission zur Erhaltung der Thunfischbestände, die auch die Fangquoten für den roten Thunfisch in den kommenden Jahren neu festlegen soll. An der Veranstaltung in Palmas Kongresspalast nehmen ca. 700 Vertreter und Experten aus 53 Ländern teil. Unter den Teilnehmern befindet sich auch der spanische Minister für Landwirtschaft, Fischfang und Ernährung Luis Planes. Einer Studie zufolge werden 85 % der im Mittelmeer gefangenen roten Thunfische nach Japan exportiert, wo sie vorrangig für Sushi Verwendung finden. Rund um die Balearen hat sich der Bestand an rotem Thunfisch in den letzten Jahren wieder einigermaßen stabilisiert. Die Fischer beklagen aber, daß nunmehr der Bestand an Sardinen und Sardellen rückläufig sei, weil diese Fische als Nahrung für den roten Thunfisch dienen, so Domingo Bonnin, Vorsitzender der balearischen Vereinigung der Berufsfischerbruderschaften in einem Interview in der "Mallorca Zeitung" vom 11. Januar 2020.

Bleibt zu hoffen, daß im Interesse des Artenschutzes vernünftige und weniger von Profitinteressen geprägte Fangquoten festgelegt und hoffentlich weltweit auch eingehalten werden.

T.G.

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