Tierfänger auf der Jagd nach Katzen auf Mallorca

Veröffentlicht am : 29. April 2021
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Am 11. April 2021 hatten wir bereits darüber berichtet, daß die Organisation "Progreso en Verde" gemeldet hat, daß in einigen Orten auf Mallorca Katzenfänger unterwegs waren. Damals wurde vermutet, daß die in Palma, Manacor und Bunyola eingefangenen Tiere nach Natura Parc gebracht und dort eingeschläfert werden sollten.

Die „Mallorca Zeitung“ hat nun am 28. April 2021 berichtet, daß Tierschützer in Manacor und Bunyola wiederholt Tierfänger von Natura Parc gesehen haben, die offenbar den Auftrag hatten, Straßenkatzen einzufangen.

In Bunyola versorgen Helfer vom Katzenfreunde-Verband Moixons i Moixonies insgesamt 23 Kolonien. Die Tiere werden dort gefüttert und nichtkastrierte bzw. kranke Katzen werden eingefangen, behandelt und danach wieder in ihre Kolonie entlassen. Für diese Tätigkeit gibt es seit Jahren eine Vereinbarung mit dem Rathaus von Bunyola. Hierdurch sollen die Anzahl der Katzen stabil gehalten werden. Die Erhaltung der Gesundheit der Koloniekatzen ist gewährleistet und Einschläferungen, wie in weit zurückliegender Zeit üblich, sind nicht erforderlich.

Der Auslöser für die jetzige Einfangaktion in Bunyola soll eine schriftliche Aufforderungen des balearischen Gesundheitsministeriums sein, der Gemeinde auffordert, das Problem zu lösen. Dem vorausgegangen soll sein, daß sich eine Katzkolonie unkontrolliert in der Nähe der Grundschule gebildet haben soll, die nach Ansicht einiger Anwohner ein Hygieneproblem darstelle. Die örtlichen Tierschützer wußten um dieses Problem und hatten schon vor einiger Zeit dem Rathaus Vorschläge zur Lösung unterbreitet. So, wie es jetzt aussieht, scheint das Rathaus aber wenig Interesse an einer tiergerechten Lösung zu haben.

Wie bekannt wurde, sollen auch bereits von den Tierschützern kastrierte Tiere eingefangen worden sein. Da die Gemeinde bisher die Kosten für die Kastrationen übernommen hat, ist es umso unverständlicher, daß auch kastrierte Tiere eingeschläfert werden sollen. Dieses Vorgehen ist weder ethisch noch wirtschaftlich als sinnvoll nachvollziehbar.

Auch in Manacor seien mittlerweile Fahrzeuge von Natura Par gesichtet worden. Mindestens 2 Katzen aus betreuten Kolonien sollen seither unauffindbar verschwunden sein.

Auch wenn die gegenwärtige Corona-Situation auch für die Rathäuser viel Arbeit bedeutet und viele alltägliche Fragen nicht oder nur sehr langsam geklärt werden können, sei daran erinnert, daß es sich hier um Lebewesen handelt, die man nicht einfach wie Abfall entsorgen kann und darf. Letztendlich waren es wir Menschen, die uns vor Jahrhunderten Katzen ins Haus geholt haben, um Mäuse und Ratten zu vertreiben. Daß sich die Population dieser Tiere sehr schnell erhöht, ist kein Verschulden der Tiere. Der Mensch hat es in der Hand, eine unkontrollierte Vermehrung mit allen damit verbundenen Problemen zu verhindern. Das ging auch in der jüngeren Vergangenheit auf Mallorca ganz gut. Es kann also nur an die Rathäuser appelliert werden, im Interesse der Tiere mit den praxiserfahrenen Tierschützern wieder auf einer konstruktiven und vernünftigen Basis zusammen zu arbeiten.

F.S.

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