Warum fühlen sich Besitzer eher zu brachycephalen Hunden hingezogen?

Veröffentlicht am : 26. September 2023
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Ein Team von Ethologen, Naturwissenschaftlern und Psychologen mehrerer ungarischer Institutionen hat Beweise dafür gefunden, dass ein Teil der menschlichen Anziehungskraft auf brachycephale oder flachgesichtige Hunde damit zusammenhängt, dass sie stärker auf Hilfe angewiesen sind als andere Hunderassen.

In einer Studie, die in der Zeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurde, führte die Gruppe Experimente mit zwei flachgesichtigen Hunderassen durch und verglich sie mit nicht-flachgesichtigen Rassen, während sie eine Aufgabe erfüllten.

Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass flachgesichtige Hunderassen in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen haben und nun die beliebteste Rassenkategorie in den Vereinigten Staaten sind.

Ihre Beliebtheit, so die Forscher, "scheint der Logik zu widersprechen": Hunde mit flachen Gesichtern haben bekanntermaßen Probleme mit den Atemwegen, ein höheres Risiko für einen Hitzschlag, entwickeln eher Augenprobleme und leben nicht lange.

Einige frühere Untersuchungen haben ergeben, dass die Beliebtheit dieser Rassen auf ihre Niedlichkeit, insbesondere ihre Gesichter, zurückzuführen ist. Viele haben behauptet, dass sie Eigenschaften haben, die an Babys erinnern.

In diesem neuen Versuch fragte sich das Forschungsteam, ob auch andere Faktoren eine Rolle spielen könnten. Um das herauszufinden, führten sie ein Experiment durch, bei dem sie zwei Rassen mit flachen Gesichtern (französische und englische Bulldoggen) mit einer Rasse mit mittellanger Schnauze (ungarische Mudis) verglichen.

Die Forscher wurden von 15 Französischen Bulldoggen, 15 Englischen Bulldoggen und 13 Mudis und ihren Besitzern unterstützt. Bei dem Experiment musste ein Hund zusehen, wie ein Forscher ein Leckerli in eine Holzkiste legte und diese dann schloss, woraufhin der Hund versuchen musste, die Kiste zu öffnen, um das Leckerli zu bekommen.

Das Team verwendete drei Arten von Kisten mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Während die Hunde versuchten, die Kiste zu öffnen, standen die Besitzer hinter ihnen.

Das Forschungsteam fand heraus, dass die Mudis die Schachtel zu etwa 93 % besser öffnen konnten als die anderen Hunde. Interessanter ist jedoch, dass sich die flachgesichtigen Hunde 4,5-mal häufiger umdrehten, um ihre Besitzer um Hilfe zu bitten, als die Mudis.

Die Forscher vermuten, dass dieses Verhalten die Hunde hilfsbedürftiger erscheinen lässt, was sie wahrscheinlich wie "hilflose Babys" aussehen lässt und daher für die Besitzer attraktiver ist.

Dieses Experiment dürfte jedoch noch nicht mit absoluter Sicherheit erklären, warum viele Menschen flachgesichtige Rassen bevorzugen. Es ist aber ein Ansatz, um in einer größeren und gezielten Befragungsaktion die Motivation der Menschen, sich für die eine oder andere Rasse zu entscheiden, herauszufinden.

R.B.

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