Was hat sich bei Cats Karma innerhalb des letzten Jahres geändert?

Veröffentlicht am : 08. Oktober 2023
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Ein Jahr ist es nun her, als am 8. Oktober 2022 in der „Mallorca Zeitung“ ein Artikel mit dieser Überschrift erschien: „Hetze im Netz gegen deutsche Tierschützerinnen auf Mallorca - Zu Hochzeiten nahm die gemeinnützige Organisation Cats Karma bis zu 500 pflegebedürftige Katzen auf. Jetzt steht sie nach einem Shitstorm kurz vor dem Aus“. Da dieser Artikel in vielerlei Hinsicht von anderen, z.T. schon recht lange auf Mallorca tätigen Tierschützern sehr kritisch gesehen und als einseitig dargestellt betrachtet wurde, kam es zu einer Reihe von Leserzuschriften an die Redaktion, die daraufhin am 10. Oktober 2022 einen weiteren Artikel mit dem Titel „Von Intransparenz bis unehrlich. Das kritisieren Leser der Mallorca Zeitung an Cats Karma“ veröffentlichte. Dieser Artikel erschien nur in der Online-Ausgabe und schaffte es nicht in die Druckversion, weil der Artikel bereits wenige Stunden nach seinem Erscheinen auf der Website der Mallorca Zeitung wieder verschwand. Unsere Nachfrage bei der Redaktion zum Verschwinden ergab, daß man sich dem Druck von Cats Karma gebeugt habe und den Artikel wieder entfernt habe. In dieser Zeit war Cats Karma sehr aktiv, mittels Rechtsanwälten gegen die nach ihrer Meinung „Hater“ in jeder erdenklichen Form vorzugehen. Wir vermuten, daß die Anwälte von Cats Karma auch auf die Redaktion der Mallorca Zeitung einwirkten und mit der Androhung kostspieliger Verfahren die Zeitung zum Einknicken bewegt haben. (Wer die Anwälte bezahlt hat, ist übrigens unbekannt; möglicherweise aber auch die gutgläubigen Follower von Facebook und Instagram mit ihren Spenden für die notleidenden Katzen). Schade drum, denn so blieb die Berichterstattung der Zeitung leider recht einseitig.

Aber was stand denn nun in dem Artikel vom 10. Oktober 2022, der so Hals über Kopf aus dem Netz wieder verschwand und bis heute nicht mehr zugänglich ist und vor allem, was hat sich in der Zwischenzeit geändert?

In dem Artikel vom 8. Oktober 2022 wurde zunächst behauptet, daß es sich bei Cats Karma um einen eingetragenen, gemeinnützigen Verein handele, der Katzen auf Mallorca rette. Richtig war aber, daß der Vorstand dies allzu gern so in der Öffentlichkeit verbreitete, weil man annahm, auf diese Weise das Spendenaufkommen steigern zu können. Der Verein wurde aber erst Ende November 2022, also fast 8 Wochen nach dem Zeitungsartikel in das Vereinsregister eingetragen und erhielt Anfang Dezember 2022 die Befugnis, sich „gemeinnützig“ zu nennen. Alle davor von den Initiatorinnen des Vereins gemachten Angaben zur Gemeinnützigkeit waren wissentlich falsch und dienten einzig der Täuschung der Follower in den sozialen Netzwerken.

„Mehrere Leser bemängelten die Transparenz sowohl bezüglich der Arbeitsweise als auch der Spendenverwendung bei Cats Karma. Gerade in den sozialen Netzwerken reagierten die Initiatorinnen bei Anmerkungen oder Zweifeln ungehalten, heißt es „Fragen der Transparenz oder Finanzierung werden ignoriert, gezielt gelöscht, und diese Fragesteller für die Kommentarfunktion gesperrt. Jeder, der eine kritische Frage stellt, wird zeitnah seitens Cats Karma als „Feind“ dargestellt. Fragen über Einnahmen und Ausgaben sind nicht erwünscht. Eine Transparenz wird umgangen,“ schreibt eine Frau und bringt es auf den Punkt, was auch mehrere andere Leserinnen und Leser bemängeln.“ So die Autorin des Artikels vom 10. Oktober 2022, Frau Sophie Mono.

Heute, ein Jahr nach dem Erscheinen der Artikel muß leider festgestellt werden, daß sich an den vorstehenden Aussagen kaum etwas geändert hat. Wer nicht bedingungslos für Cats Karma ist, ist auch heute noch deren Feind. Niemand, aber auch wirklich niemand hätte sich erregt, wäre da nicht das Problem, daß Cats Karma nicht ständig mit Beträgen an Spendenmitteln in Erscheinung treten würde, die weit, sehr weit über das Spendenaufkommen alteingesessener Tierschützer auf Mallorca hinausgehen würden. Nach eigenen Angaben von Cats Karma benötigt man im Monatsdurchschnitt um die 50.000 € für die Unterhaltskosten inkl. Tierarztkosten. Dieser Monatsbetrag ist bei vielen anderen Tierschützern nicht einmal der Spendenbetrag, den sie innerhalb eines Jahres einnehmen. Wer jetzt denkt, dahinter stünde Neid, der Irrt ganz gewaltig. Es gibt keinen anderen Verein oder Einzeltierschützer auf der Insel, der fast täglich mit einem derart brachialen psychischen Druck seine Follower dazu nötigt, selbst noch den allerletzten EURO seines hart verdienten Geldes für Cats Karma heraus zu rücken. Das aller natürlich sehr gut verpackt in herzzereißenden Geschichten von schwerkranken und hilflosen Katzen, aus Tötungsstationen auf Mallorca, für deren Existenz es keinen einzigen Beweis gibt und mit der moralischen Nötigung, daß, wenn keine Spenden fließen, die betreffende Katze sterben müsse. Welcher in Katzen verliebt Mensch kann da noch nein sagen? Dieses Modell funktioniert fast seit Beginn der Existenz von Cats Karma.

Jeder vernünftig denkende Mensch weiß, daß man nur das ausgeben kann, was man hat oder wofür man z.B. bei einer Bank einen Kredit aufgenommen hat. Beim Vorstand von Cats Karma ist diese Erkenntnis seit fast 5 Jahren nicht angekommen. Immer wieder war zu lesen, daß man dringend Geld braucht. Waren es anfangs nur so um die 3000 €, so stieg der Bedarf im Jahr 2022 auf den bisherigen Rekordwert von etwas über 70.000 € an. Das Geld sollte vorwiegend für die Bezahlung von Tierärzten dienen, weil Cats Karma jede Katze, egal wie hoffnungslos deren Zustand war, mit allen erdenklichen medizinischen Verfahren untersuchen und behandeln lassen wollte und will, auch wenn abzusehen ist, daß das Tier tags darauf sterben würde. Wenn man den von Cats Karma verbrauchten Gesamtbetrag der Geldmittel der vergangenen 5 Jahre einmal überschlagsmäßig schätzen würde, käme eine Summe von weit über einer Million EURO, vielleicht sogar noch viel, viel mehr zusammen.

Was in diesem Zusammenhang auch auffällt, ist die periodisch sich wiederholende Erklärung von Cats Karma, man sei am Ende und müsse wahrscheinlich bald schließen. Nur ein Wunder könne noch helfen. Wie oft mußte man dies lesen und wenige Tage danach ging wieder alles weiter wie gewohnt. Da stellt sich doch die Frage, ob das alles nicht Schauspielerei ist (womit ja zumindest Frau Hoffmann berufliche Erfahrung haben dürfte), um den Spendenfluß nicht abreißen zu lassen?  

Kommen wir aber zurück zu dem „Gegenartikel“ in der Online-Ausgabe der Mallorca-Zeitung vom 10. Oktober 2022.

„Gleich mehrere Leser aus Deutschland berichteten davon, daß sie schlechte Erfahrungen mit der Adoption von Katzen gemacht haben, die ihnen durch Cats Karma vermittelt worden sind. … Sie kritisiert zudem, daß Cats Karma sich weigert, bei der Finanzierung unmittelbar nach der Adoption entstehender Tierarzt-Behandlungen mitzuwirken. … Wenn Adoptanten Cats Karma bezüglich der kranken Tiere und bezüglich der Tierarztkosten ansprechen, dann heißt es, daß unsere Tierärzte (gemeint dürften die deutschen Tierärzte sein – Anm. d. Red. TB) nicht gut sind. Wir werden aus der Adoptantengruppe entfernt und unsere Katzen sollen uns weggenommen werden.“ so im Artikel vom 10. Oktober 2022.

Daß solch ein Vorgehen von Cats Karma unbegründet ist, hat gerade kürzlich im Sommer 2023 das Amtsgericht Hamburg ausgeurteilt.

Weiter heißt es in dem Artikel: „Andere Adoptanten beklagen falsche Angaben zu den angeblich erfolgten Impfungen der Tiere sowie ein Verharmlosen des gesundheitlichen Zustandes der vermittelten Tiere. „Im Adoptionsvertrag wurde bewußt geschwindelt“ so eine Adoptantin aus Deutschland.“ Zu diesem Themenkreis sind vereinzelt Klagen anhängig, die mit Ausnahme einer in Hamburg, noch nicht rechtskräftig entschieden sind.

„“Das Problem von Cats Karma ist meines Erachtens, daß die Frauen jede Katze retten wollen, koste es was es wolle. Das löst aber in keiner Weise das Problem, daß sich die Katzenpopulation auf der Insel rapide erhöht. Großflächige Kastrationen wären da das angesagteste Mittel, um längerfristig das Katzenleid zu minimieren.“, schreibt ein Leser, der offenbar schon viel zu dem Thema recherchiert hat. Er glaubt, daß für totkranke Katzen leichter Spenden eingenommen werden können als für die Kastration.“ wird weiter im Artikel vom 10. Oktober 2022 berichtet.

Dieser Auffassung können wir uns nur anschließen. Was Cats Karma leider tut, ist das ganze Gegenteil, jedenfalls sind bisher keine nennenswerten Kastrationszahlen durch diesen Verein bekannt geworden. Hier könnte man an eine Zusammenarbeit zwischen Cats Karma und z.B. BALDEA denken, die ein eigens Kastrationsmobil betreiben und im Jahr 2022 insgesamt 1.153 Katzen kastriert haben. Wenn Cats Karma endlich verstehen würde, daß die Versorgung einzelner, teilwiese totkranker Katzen mit gigantisch hohem finanziellen Aufwand (in Einzelfällen bis zu 10.000 € für ein Tier, teilweise sogar darüber) das Problem des unkontrollierten Nachwuchses nicht löst, wären wir schon einen ganz großen Schritt weiter. Bisher aber macht es eher den Eindruck, als würde Cats Karma sich ihren Nachschub an notleidenden Katzen selbst schaffen wollen, aber zumindest erhalten wollen, um auch weiterhin hohe Spendenbeträge vereinnahmen zu können.

Für den ersten Satz der oben zitierten Leserzuschrift spricht ein ganz aktueller Fall, der u. a. auf Facebook am 7. Oktober 2023, 17,08 von Cats Karma gepostet wurde. Die Damen haben gestern einen 3 Monate alten, völlig abgemagerten Kater gefunden, aus dem bereits Maden gekrochen kamen und in dessen Körper 30 – 40 Kugeln steckten, davon 4 im Kopf und 3 in der Wirbelsäule. Weiter heißt es dort wörtlich: „ABER: auch diesmal möchten wir für ihn kämpfen…auch wenn die Statistik gegen uns spricht…aber er ist noch ein Baby und hat noch sein ganzes Leben vor sich.“ Obwohl man selbst weiß, daß das Tier keine nennenswerte Überlebenschane hat, wird es so lange wie möglich am Leben gehalten, um wieder Geld einzusammeln. Es gibt zwar zaghafte Kommentare, die sich für ein Einschläfern aussprechen, aber noch ist die Kasse offenbar nicht voll genug.

Weiter heißt es in dem Artikel: „Weitaus härter fällt das Urteil einiger Leserinnen aus, die sich ebenfalls schriftlich an die MZ wendeten. Bei den Initiatorinnen handele es sich um Betrügerinnen, die Spenden veruntreuten und die Tiere teils in miserablen Zustand vor sich hinvegetieren ließen, so einige der Behauptungen.“

Dem möchten wir uns so nicht uneingeschränkt anschließen. Es gibt zwar in den sozialen Netzwerken eine Reihe diesbezüglicher Hinweise und Vermutungen, aber neudeutsch „belastbare“ Beweise sind uns bisher nicht bekannt geworden. Natürlich erscheint es schon recht merkwürdig, wenn durchschnittlich 50.000 € an Spenden pro Monat benötigt werden, aber angesichts der immer wieder geposteten Informationen über Luxus- oder „Chefarzt“-Behandlungen für die Katzen könnte es auch sein, daß diese Kosten tatsächlich anfallen. Davon ist aber nur dann auszugehen, wenn die Damen in ihren, fast täglichen Bettelpost auch tatsächlich die Wahrheit schreiben würden, wofür es wiederum auch keine Beweise gibt. So wie es möglich ist, daß die vereinnahmten Spenden wirklich den Katzen zugutekommen, ist es auch möglich, daß sie vielleicht auch zum Teil anders zweckentfremdet verwendet werden. Aufklärung könnte hier nur Cats Karma selbst schaffen. Da es den Damen daran aber offenbar nicht wirklich gelegen zu sein scheint, ist der Vorwurf des möglichen Betruges nicht allzu fern. Anders kann man sich nämlich nicht erklären, daß Interessenten für eine Vereinsmitgliedschaft mit dem Hinweis abgebügelt werden, es gäbe auch andere Möglichkeiten, dem Verein zu helfen. Zu diesem Themenkreis hatten wir aber bereits am 8. Juli 2023 in einem Artikel berichtet. Würde der Verein tatsächlich reichlich Mitglieder aufnehmen, könnte man auch über die Mitgliedsbeiträge eine bessere Finanzplanung über’s Jahr vornehmen.

In einem Video vom 21. September 2023 gibt Frau Hoffmann die Anzahl der Katzen, die Cats Karma betreut mit ca. 500, davon 100 auf Pflegestellen an. Aus eigenen finanziellen Kräften kann der Verein diese hohe Zahl von Katzen absolut nicht versorgen. Daher gibt es schon seit längeren in regelmäßigen Abständen ungefähr alle 14 Tage, Bettelposts um Spenden für die nötigsten Mittel der Grundversorgung der sogenannten Bestandskatzen, wie Futter, Streu, Putzmittel, Handschuhe usw. Nicht einmal Wasser für die Tiere kann sich der Verein aus eigenen Mitteln leisten. Hier müssen immer wieder die Follower einspringen, damit die Damen ihr Steckenpferd pflegen können. Wären genug Mitgliedsbeiträge in der Kasse, könnte man zumindest die Grundversorgung der aufbewahrten Tiere besser planen. Warum es überhaupt 500 Tiere sein müssen, ist auch völlig unklar. Sicher wird es eine Reihe kranker Tiere geben, der Großteil dürfte aber gesund sein. So vermitteln es jedenfalls die Videos der Damen, die die Katzenfinca zeigen. Viele Tiere stammen von der Straße oder aus Kolonien. Wäre es nicht sinnvoll, zumindest die Koloniekatzen wieder an ihre alten Plätze zu bringen, als sie, vielleicht lebenslang einzusperren?

Was hat sich also geändert seit der Veröffentlichung der beiden eingangs benannten Artikel in der „Mallorca Zeitung“? Im Großen und Ganzen hat sich nur geändert, daß Cats Karma ein eingetragener Verein geworden ist und als gemeinnützig anerkannt wurde. Ansonsten hat sich im Wesentlichen nichts, absolut nichts geändert.

Abschließend noch ein Wort an die Follower von Cats Karma und speziell an die Spender, von denen sicherlich der eine oder andere unsere Beiträge liest. Vielleicht denkt Ihr einmal darüber nach, daß die Rettung einzelner Tiere das Gesamtproblem der zunehmenden Anzahl von Katzen auf der Insel absolut nicht löst. Solange nicht großflächig kastriert wird, wird die Zahl der Straßenkatzen weiter ansteigen. Cats Karma wird für noch mehr dringende Notfälle um Hilfe gebeten werden und die Follower werden mit immer wieder neuen herzzerreißenden Geschichten zum Spenden, Spenden und nochmals Spenden aufgefordert werden. Das ist ein Teufelskreis, aus dem man nur halbwegs herauskommt, wenn die Anzahl der Katzen auf der Insel rückläufig werden würde. Daher fordert von Cats Karma bitte, daß man dort umdenkt und Straßenkatzen, soviel wie es nur geht mit Euren Spenden kastriert und dann wieder an ihre angestammten Plätze zurück setzt. Natürlich soll auch notleidenden Tieren geholfen werden, aber mit einem vernünftigen Kostenaufwand. Und wenn ein Tier ersichtlich keine Lebensqualität mehr hat, dann gehört es auch zum verantwortungsbewußten Tierschutz, es gehen zu lassen.

F.S.

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