Wenn das Haustier alt und krank wird

Veröffentlicht am : 30. Oktober 2019
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Den nachstehend zitierten Beitrag von Tierarzt Dr. Jonigkeit aus Engelskirchen fand ich gerade im Netz und da das Thema immer wieder aktuell ist, möchte ich ihn Euch nicht vorenthalten. Wir alle, die wir uns für ein Haustier entschieden haben, haben Verantowrtung übernommen. Viele Menschen können es, manche können es aber leider nicht und manche wolle es auch gar nicht, Verantwortung zu übernehmen. Letzteres ist besonders schade, sollte aber dazu führen, daß man sich dann eben gerade kein Haustier holt.

"„Wir wollen ihn/sie ja nicht weiter quälen“

Dieser Satz hat mich recht spontan bewogen einen eher kurzen Artikel zu schreiben da er mich in immer kürzeren Abständen recht nah an einen ausgewachsenen Amoklauf bringt.
Warum er mich (und bestimmt viele Kollegen auch) leider in letzter Zeit öfter so rasend macht, erklär ich gern:

Als Tierarzt hört man diesen Satz nämlich fast ausschließlich in zwei Extremsituationen:
1. Tierhalter haben ihrem kranken Haustier tage- bis wochenlang zugesehen wie sich sein Allgemeinzustand zusehends verschlechterte. Jetzt ist das Tier derart geschwächt und schlecht dran, dass man doch mal zum Tierarzt geht. Leider ist es dann meist vollkommen egal welche Diagnose (bitte besonders günstig) gestellt wird... Bitte 1x einschläfern! Schließlich habe sich das arme Ding ja schon so lange gequält. Stimmt genau, denn durch das ewig-lange Verschleppen wurde das Tier tatsächlich lange gequält... Aber eine Einschläferung ist meist dennoch nicht nötig.
2. Das Haustier ist schon alt. Seit einiger Zeit ist es sogar inkontinent. Manchmal musste der Tierhalter auch tatsächlich 3x pro Nacht raus und trotzdem hat das Tier doch die Dreistigkeit besessen noch in die Wohnung zu machen. Also... Bitte 1x einschläfern. Schließlich quält es sich ja... Nein, es ist vermutlich bloß alt!

In beiden Fällen fiel mir früher erst mal nichts ein was ich auf diesen Satz in den beiden Situationen sagen sollte.
Perfiderweise wird man immer spontaner - je häufiger es passiert. Und ja, diesen Trend sehe ich leider wirklich.
Gibt es eigentlich auch Menschen die ihre alten Familienmitglieder wie Opas und Omas einschläfern lassen würden, nur weil sie alt sind?
Natürlich wird hier niemand vortreten und zugeben, dass man sich mal eben von seinem kranken u./o. alten Tier 'befreien' lassen wollte bzw. hat 'befreien' lassen.
Ich würde mir diesen Artikel nicht von der Seele schreiben wenn ich keinen Grund hätte.

Das Zauberwort in dieser Thematik ist VERANTWORTUNG.
Wer sich ein Tier anschafft (egal welche Tierart), hat sich bewusst dafür entschieden sich um dieses Lebewesen zeitlebens bestmöglich zu kümmern.
Wenn also ein Tier Symptome einer Krankheit zeigt, ist man dafür verantwortlich seinem Tier schnellstmöglich zu helfen bzw. helfen zu lassen.
Es kann nicht sein, dass einem sein Haustier irgendwann lästig wird und man es loswerden will.

Eine ganz große Krux an diesem Thema ist für den Tierarzt der Gedanke an das Danach... Was passiert wenn man der Bitte nicht nachkommt?
Würde einfach nur ein Kollege gesucht, der es dann doch tut, obwohl er überhaupt nichts über das Tier weiß als das was er erzählt bekommen hat, ist das das Eine.
Was aber wenn das Tier danach in den heimischen Wänden weiter durch unterlassene Hilfeleistung vom Tierhalter gequält wird?
Oder das lästige Tier die Brücke runterfliegt? Kostet ja nicht mal was!?!
Was also als Tierarzt tun? Einfach nein sagen und Halter mitsamt Tier der Praxis verweisen.
Nein, geht auch nicht. Eine absolut bescheidene Situation!!!

Wenn ich mich im ersten Artikel dieser Serie noch fragte, wann die aktive Sterbehilfe für Menschen in Deutschland legalisiert wird, kommen mir jetzt arge Zweifel an dieser Möglichkeit.
Man bedenke das Omas und Opas i.d.R. alt und obendrein nicht selten sogar mehr oder weniger krank sind.
Den Rest meines Gedankengangs darf sich jeder selbst machen...

Bevor jemand glaubt sich rechtfertigen zu müssen weil man den Satz so oder so ähnlich benutzt hat, soll wissen dass es um genau diesen beiden oben beschrieben Situationen geht. Und dann gibt es auch nichts zu entschuldigen. Alles ist besser als der sinnlose Tod aus Bequemlichkeit. Dieser Artikel hat nichts, aber auch wirklich rein gar nichts mit austherapierten Patienten zu tun!!!"

Wie Recht der Mann doch hat!

F.S.

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