Wenn unsere geliebten Haustiere älter werden

Veröffentlicht am : 27. Oktober 2022
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Manch ein Tier begleitet uns fast von seiner Geburt an ein Leben lang. Andere kommen erst später in die Familie, weil sie z.B. ein Fund- oder Abgabetiere im Tierheim waren. Im Laufe der Zeit veränder sie sich jedoch. Äußere Merkzeichen sind graue Haare, ein mehr oder minder starker Fettansatz und ein anderer Gang. Unabhängig davon wünschen sich die Menschen, daß ihr Tier möglichst lange und in allen Phasen seines Lebens glücklich ist und in Würde altern kann. Wann aber gilt ein Tier als alt und was sollte man dann berücksichtigen?

Bei vielen Tierhaltern hat sich die Formel verfestigt, daß ein Lebensjahr von Hund und Katze etwa sieben Lebensjahre eines Menschen entspricht. Diese veraltete Umrechnung ist allerdings leider falsch, wie diverse wissenschaftliche Untersuchungen ergeben haben. Hund und Katze sind bereits nach einem Jahr im Teenageralter. Die danach folgende Zeit läuft dann langsamer ab. Ein einjähriger Hund wäre je nach seiner Größe zwischen 14 und 24 Menschenjahre alt. Eine einjährige Katze wäre etwa 15 Menschenjahre alt. Ein 5jähriger Hund würde einem Menschen zwischen 40 und 49 Jahren entsprechen und eine Katze wäre 36 Jahre alt. Bei einem 10jährigen Tier sähe es so aus: Hund = 60 bis 94 Jahre, Katze ca. 56 Jahre. Bei Hunden ist es so, daß kleine Rassen langsamer altern als große Rassen.

Katzen gelten in der Regel ab 12 Jahren als alt, Hunde hingegen zwischen 7 und 11 Jahren, je nach Größe und Rasse. Das Alter sagt aber nichts über den Gesundheitszustand des Tieres aus, so daß man diese Angaben nur als Richtwerte betrachten sollte. Ob ein Tier also mehr altersbedingte Fürsorge benötigt, hängt von der Gesamtheit der Umstände des Tieres ab. Wenn man sich unsicher ist, kann man gern auch die Einschätzung seines Tierarztes zu Hilfe nehmen, der das Tier regelmäßig gesehen hat.

Es gibt aber einige wichtige Anzeichen dafür, daß unser Haustier alt geworden ist und möglicherweise einer erhöhten Fürsorge bedarf. Diese Kennzeichen können beim Erkennen des erhöhten Fürsorge- oder Aufmerksamkeitsbedarfs helfen:

1) Das Tier schläft im Alter mehr, als man es aus zurückliegender Zeit kennt

2) Beim Treppensteigen oder Hochspringen können zunehmend deutlich sichtbare Probleme auftreten. Abhilfe läßt sich z.B. mit Rampen schaffen, die ein schmerzfreieres Einsteigen ins Auto oder das Erreichen von Lieblingsplätzen des Tieres ermöglichen.

3) Die Kraft der Sinnesorgane läßt nach. Ein Hund oder eine Katze, die schwerhörig geworden ist, wird sich merklich anders verhalten wie gesunde, jüngere Tiere. Ein blinder Hund wird gewohnte Sparziergänge weiterhin lieben, unbekannte Wege aber lieber meiden.

4) Kurze Wege zum Futterplatz oder zur Katzentoilette werden von den Senioren gern angenommen.

5) Katzen neigen nicht selten dazu, im Alter etwas putzfaul zu werden. Damit das Fell nicht verfilzt, muß hier der Mensch mit Bürsten ein wenig nachhelfen.

6) Viele Tiere werden im Alter schmusebedürftiger, so daß der Mensch hierfür mehr Zeit einplanen sollte, als dies früher nötig war.

Neben den vorstehenden Besonderheiten ist aber auch eine seniorengerechte Ernährung des alternden Tieres wichtig. Hat das Tier bereits einige Zähne verloren, gestaltet sich das Kauen von sehr hartem Futter recht schwierig. Hier bietet sich an, Rohfleisch (BARF) oder Naßfutter anstelle von Trockenfutter zu verwenden. Auch die Menge des Futters kann oftmals reduziert werden, weil das Tier sich nicht mehr so stark bewegt wie früher und daher auch weniger Energie aufwendet. Durch zu viel Futter entsteht leicht Übergewicht, das dann seinerseits ein Problem für die Gelenke und die Beweglichkeit des Tieres bedeuten kann. Ausreichend Trinken ist, wie beim alternden Menschen, auch bei den Haustieren erforderlich, um z.B. Nierenproblemen oder Austrocknen vorzubeugen.

Auch wenn unser Tier älter geworden ist, bedeutet das nicht, den ganzen Tag nur noch zu faulenzen. Im Gegenteil, angemessene und altersgerechte Bewegung ohne Überforderung wirken sich auf die Lebensqualität auch des älteren Tieres positiv aus.

Abschließen ein ganz simpler Tipp. Einfach immer an der Seite des Tieres bleiben und es liebevoll versorgen, ob es gesund oder krank ist, ist die beste Lösung für Mensch und Tier.

M.S.

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