Wiederherstellung von Flachwasserbuchten
Die Flachwasserbuchten der Balearen beherbergen eine Fülle von Lebensräumen, die durch verschiedene Belastungen - schlechte Wasserqualität, Schifffahrtsdruck und Küstenerschließung - stark beeinträchtigt wurden. Ihre emblematischen Arten, wie Seepferdchen und Seenadeln, sind massiv zurückgegangen.
Auf den Balearen gibt es noch einige der am besten erhaltenen Flachwasserbuchten des Mittelmeers. Wir müssen jetzt handeln, um den Schutz dieser wertvollen und an Artenvielfalt reichen Gebiete zu gewährleisten.
Eines der strategischen Ziele von Marilles ist die Wiederherstellung, Erhaltung und Regeneration von gefährdeten Arten und Lebensräumen. Aus diesem Grund haben wir auf den Balearen ein Projekt zur Wiederherstellung einiger flacher Meeresbuchten wie in Pollença, Sóller, Talamanca, Sant Antoni de Portmany und Estanc des Peix gestartet.
„Dank der Unterstützung der Schweizer Stiftung Fondation Primat werden wir ab 2022 mit lokalen Wissenschaftlern von OBSAM -Observatori Socioambiental de Menorca- in einigen Buchten Menorcas wie dem Hafen von Maó, Fornells, Addaia, Algaiarens und Sa Nitja zusammenarbeiten, mit dem Ziel, die Wirkung auf andere Orte auf den Balearen und darüber hinaus zu übertragen.“ so Marilles zu ihren aktuellen Planungen.
Die Laufzeit des Projekts beträgt 3 Jahre. In dieser ersten Phase geht es darum, den Zustand der Buchten zu definieren, ihr optimales ökologisches Potenzial zu bestimmen und ein Maßnahmenprogramm zu ihrer Verbesserung zu entwerfen. Dazu gehören die Regulierung der Belastungen, aber auch proaktive Wiederherstellungsmaßnahmen wie die Wiederanpflanzung von Cystoseira-Wäldern und anderen Meerespflanzen sowie die mögliche Wiederansiedlung einiger Arten wie Seepferdchen und Gitarrenfische.
Obwohl diese eigentlich auf alle Inseln zutreffen würde, sticht Menorca als die Insel hervor, der es gelungen ist, das Wachstum und die Entwicklung der Küsten zu stabilisieren, indem sie die Erhaltung der Biotope und ein höheres Maß an Land- und Küstenschutz im Vergleich zu den Nachbarinseln gewährleistet hat. Dies hat Menorca den Unesco-Status als Biosphäre eingebracht. Obwohl Menorca in Bezug auf das Fischereimanagement und die Wirksamkeit seiner MPAs noch große Nachholebedarf hat, ist es die Insel mit den gesündesten Flachwasserbuchten im Vergleich zu anderen Inseln. Dennoch haben sie unter der Degeneration gelitten und sind dem Risiko eines zunehmenden Drucks ausgesetzt.
Forschungsstudien zeigen, dass die meisten dieser Buchten und die reiche biologische Vielfalt, die sie einst beherbergten, durch Ankern, übermäßige Besucher, Verschmutzung (Abwasser, Landwirtschaft), Wassertrübung durch Boote, Häfen, Verstädterung, Klimawandel und invasive Arten in unterschiedlichem Maße geschädigt wurden.
Die meisten dieser Orte stehen in irgendeiner Form zwar unter rechtlichem Schutz, aber nur wenige verfügen über wirksame Bewirtschaftungspläne. Die Verringerung und Bewältigung der oben genannten Belastungen durch die Entwicklung ehrgeiziger Bewirtschaftungspläne ist eine Schlüsselkomponente dieses Projekts und ein wesentlicher Schritt zur erfolgreichen Wiederherstellung der biologischen Vielfalt in jedem dieser Gebiete.
Seegraswiesen und makroalgenreiche Cystoseira-Wälder sind in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Der Verlust dieser Lebensräume wirkt sich auf das Funktionieren der Ökosysteme aus und beeinträchtigt die lokale Produktivität, die Ausbreitung der Arten und die biologische Vielfalt. Wenn Cystoseira-Wälder einmal von einem Standort verschwunden sind, ist es sehr schwierig, den Ort auf natürliche Weise wieder zu besiedeln, so dass aktive Wiederherstellungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen. Geschützte Arten wie Seepferdchen und Haie sind rapide zurückgegangen oder regional ausgestorben, wie z. B. der Gitarrenfisch und der Engelshai, die zuletzt 2015 bzw. Anfang 2000 gesichtet wurden.
In einer von der Stiftung Marilles finanzierten und von OBSAM durchgeführten Studie wurde die Wasserqualität von 100 Stränden und Buchten anhand des Vorkommens der Makroalge Cysotseira als Umweltindikator bewertet. Sie zeigen, dass die Wasserqualität in den südlichen Buchten und Stränden stärker beeinträchtigt wurde, während der Norden nicht so stark betroffen zu sein scheint.
T.G.
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